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Programmieren von Spielen: die besten Anwendungen im Überblick

von Kamil Mosek

Ein Spiel zu programmieren und zu gestalten ist heutzutage leichter denn je. Es werden viele Programme angeboten, die dazu dienen. In diesem Beitrag zeigen wir euch unsere Empfehlungen in diesem Thema.

Spiele programmieren: welche Sprache soll’s sein?

Um ein Spiel zu programmieren, braucht man eine Programmiersprache. Wir verzichten auf dieser Stelle auf eine nähere Erläuterung dieses Begriffs, denn jeder, der ein Spiel programmieren möchte, sollte damit schon einmal in Berührung gekommen sein. Hat man schon eine grundlegende Idee, wie das Spiel aussehen soll, muss man (in den meisten Fällen) entscheiden, in welcher Sprache das Spiel gespielt wird. Beim Programmieren von Videospielen sind die drei wichtigsten Sprachen C++, C# (Aussprache: C sharp) und Swift.

C++ ist eine der beliebtesten Programmiersprachen in diesem Bereich. Sie ermöglicht eine sehr schnelle und maschinennahe Entwicklung auf hohem Abstraktionsniveau. Dank der integrierten objektbezogenen Programmierung werden sich hier die meisten Entwickler wohlfühlen und gut damit arbeiten können. Einige Schwächen dieser Sprache sind die fehlende Garbage Collection, wodurch die Entwicklung der Aufwendung auf lange Sicht viel Speicherplatz einnehmen wird. Auch bietet diese Sprache keinen Schutz vor Speicherlecks, bei denen Arbeitsspeicher durch ein Computerprogramm unnötig belegt wird. Die aktuelle Version ist C++ 17 vom Dezember 2017.

C# eine Programmiersprache, die wie C++ ihre Wurzeln bei C hat. Sie ist eine ebenfalls objekt- und ereignisorientierte Sprache, die zu sehr vielen Zwecken benutzt werden kann. C# greift Konzepte von Java, C++, Haskell und Delphi auf. Sie unterstützt dank Xamarin die allermeisten Betriebssysteme wie Windows, Android, und iOS. Dank der offiziellen .NET-Unterstützung kann auch für macOS und GNU/Linux in C-Sharp programmiert werden. Besonders geeignet ist die Sprache für die schnelle Entwicklung von Spielen; deswegen wird sie auch als RAD-Sprache eingestuft. Für Anfänger ist C# sehr geeignet. Nachteile der Sprache sind beispielsweise der hohe Speicherverbrauch wie auch bei C++ und die Dekompilierbarkeit der Anwendungen. Die aktuelle Version ist C# 9.0 vom November 2020.

Die dritte Sprache ist Swift. Es ist eine relativ junge Programmiersprache, die 2014 von Apple veröffentlicht wurde und speziell für Apple-Geräte, also iPhones, iPads und Macs gemacht ist. Sie ist der Nachfolger der älteren Objective-C, die ebenfalls zur Entwicklung auf Apple-Geräten geschaffen worden ist. Es handelt sich um eine multiparadigmatische Sprache, die Konzepte von vielen anderen Programmiersprachen aufnimmt. Die aktuelle Version ist 5.4 vom 26. April 2021.

Eclipse: vielseitige IDE mit schönem Design

Eclipse ist eine quelloffene, vielseitige Software zum Entwickeln von Anwendungen und Software aller Art. Ursprünglich wurde Eclipse als IDE, also integrierte Entwicklungsumgebung, für Java genutzt. Dank ihrer Modularität kann die Software heute jedoch zu sehr vielen verschiedenen Zwecken genutzt werden. Es werden dank Plug-ins alle gängigen Programmiersprachen wie Java, C, C++, C#, Ruby, Python, Perl, PHP und viele mehr unterstützt. Eclipse wurde ursprünglich als erweiterte Entwicklungsumgebung für die objektorientierte Sprache Java konzipiert. Ab Version 3.0 handelt es sich aber nunmehr um den Kern der IDE, der als Aufgabe hat, die verschiedenen Plug-ins zu laden. Besonders die Modularität wird unter Entwicklern geschätzt. Die Software läuft natürlich auf allen gängigen Betriebssystemen.

Die Benutzeroberfläche von Eclipse nutzt verschiedene Konzepte, um das Entwickeln zu erleichtern. Dazu zählen die sogenannten Views, das sind Fenster, die sich per Drag-and-Drop beliebig anordnen lassen. Es handelt sich hierbei um verschiedene Arbeits- und Aufgabenbereiche. Die Editoren sind das Herzstück der IDE. Darüber lassen sich Quelltexte je nach Sprache mit Syntaxhervorhebung anzeigen und bearbeiten. Für jede Programmiersprache gibt es bei Eclipse einen einzelnen Editor. Neben den reinen Texteditoren gibt es auch graphische Editoren, die bspw. die Benutzeroberfläche der Anwendung mit Drag-and-Drop-Funktion anzeigen können. Eclipse ist rundum kostenlos und für jeden nutzbar. Erhältlich ist das Paket auf der Seite der Entwickler hier.

Unity: robuste Spiele-Engine in C#

Unity dürfte als Anwendung für die Spieleentwicklung für die allermeisten sehr interessant sein. Es handelt sich hierbei um eine Lauf- und Echtzeit-Entwicklungsumgebung speziell für Spiele. Zielplattformen für Spiele sind neben Windows, Linux und macOS auch mobile Geräte mit iOS und Android sowie zahlreiche Spielekonsolen. Die Entwicklungsumgebung ist gängigen Programmen zur 3D-Animation nachempfunden; das Hauptfenster im Unity Editor stellt das Aussehen der Modelle in 3D dar und ermöglicht dessen Skalierung, Modellierung und Bewegung. Die Szene besteht aus GameScripts. Das sind Skripte, die Komponenten wie Materialien, physikalische Eigenschaften oder Klänge enthalten.

Unity eignet sich ideal dazu, um 2D, 3D, VR und AR-Inhalte zu konzipieren und erstellen. Der Workout zwischen den einzelnen Ebenen des Editors ist tadellos und ermöglicht eine effiziente Erstellung von Inhalten. Einfache Elemente und Effekte können im Editor direkt erstellt werden; andere Inhalte können einfach per Drag-and-Drop hinzugefügt werden. Dank der Exportfunktion sind ausführbare Anwendungen schnell kompiliert. Die Anwendung läuft auf Windows, Linux (als Beta) und macOS. Erhältlich ist die Engine inklusive Editor und Ressourcen auf der Seite der Entwickler hier.

Xcode: IDE für Swift und Objective-C

Xcode ist eine integrierte Entwicklungsumgebung mit Ressourcen von Apple für ihre macOS-Computer. Die IDE ist nicht quelloffen und erlaubt eine Entwicklung in Swift, Objective-C, C und C++. Module für Java, Ruby oder Pascal und andere sind aber ebenfalls verfügbar. Die Anwendung Xcode ist Bestandteil des gleichnamigen Software-Entwicklungspakets. Das gesamte Paket besteht aus rund 40 Anwendungen.

Die wichtigsten davon sind die Xcode IDE, der Interface Builder und zahlreiche Simulatoren. In der IDE kann man seine Projekte und Dateien verwalten, Code schreiben, Programme kompilieren und debuggen. Der Interface Builder dient zur Erstellung von graphischen Inhalten für die Benutzeroberfläche. Xcode ist zur Nutzung mit dem Cocoa-Framework gedacht. Instruments ist ein Werkzeug zur Analyse von Speicher- und CPU-Nutzung der programmierten Anwendungen. Die Ansammlung von Bibliotheken und Ressourcen nennt sich Xcode Core. Das Paket ist im App Store hier zum Download erhältlich.

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