Falls ihr gerade den Titel gelesen habt und euch denkt: „Was?“, seid ihr nicht die Einzigen. Samsung hat die kontroverse Entscheidung à la Sony gemacht und sperrt ab dem Galaxy Z Fold 3 bei manchen Handys die Kamera, und zwar bei solchen mit einem entsperrten Bootloader.
Das Galaxy Z Flip 3 und Z Fold 3 sind die allerneusten Geräte von Samsung und gleichzeitig wohl die erstklassigsten Smartphones, die für den Otto-Normalverbraucher momentan erhältlich sind. Umso verwunderter ist man, wenn man bedenkt, dass die Smartphones nur mit dem von Samsung vorinstallierten Betriebssystem vollständig nutzbar sind.
Denn: sobald man den Bootloader beim Samsung Galaxy Z Fold 3 entsperrt, funktionieren alle verbauten Kameras nicht mehr. Bisher war es bei Samsung lediglich gängige Praxis, nach einem Flashen von nicht signierten Binärdateien einen so genannten Knox-Trip auszulösen. Dieser ist fest auf dem Motherboard gespeichert (hard-coded) und kann nicht vom Benutzer überschrieben werden, auch nicht nach einer kompletten Neuinstallation des Betriebssystems.
Die Folgen: Samsung Pay sowie diverse Knox-abhängige Sicherheitsfeatures funktionerten nicht mehr und die Garantie war erloschen. Nun kommt nach einem Entsperren des Bootloaders die kaputte Kamera dazu, haben die XDA-Seniornutzer ianmacd und 白い熊 herausgefunden. Damit entfällt auch jegliche Funktionalität, bei der die Kamera benutzt wird, zum Beispiel die Gesichtsentsperrung. Ein entsprechender Hinweis ist in der Warnnachricht vorhanden, kann aber sehr leicht überlesen werden.
Warum Samsung diesen Schritt ging, ist nicht ganz klar. Wichtig anzumerken ist, dass die Kamera nach dem erneuten Sperren des Bootloader wieder völlig funktionstüchtig ist. Das deutet darauf hin, dass die Veränderungen rein softwarebasiert sind und sich möglicherweise umgehen lassen. Das Galaxy Z Flip 3 ist davon nicht betroffen.
