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Im Test: Honor 8

von Alois Niedermaier

Drei Wochen lang konnten wir das Honor 8 auf Herz und Nieren prüfen. Ob es dem chinesischen Smartphonehersteller gelingt, den Mittelklassemarkt aufzumischen? Das erfahrt ihr bei uns im Test.

„Honor? Das sieht aus wie ein iPhone“. Der typische Nutzer von Smartphones aus Fernost muss sich viel gefallen lassen. Die Designsprache erinnert jedoch nur auf den ersten Blick an das iPhone. Bei genauerem Hinsehen lassen sich Unterschiede feststellen, die durchaus Gefallen finden. Mit einer Dicke von 7,45mm, einer Höhe von 145,5mm und einer Breite von 71mm spricht das Design des Honor 8 eine klare Sprache. Schlank soll es sein und noch gut mit einer Hand bedienen lassen. Beide Kriterien erfüllt das Smartphone tadellos.

Design und Verarbeitung

Die Kanten des Geräts sind mit einem Aluminiumrahmen versehen. Rechtsseitig befinden die Laut/Leise-Wippen für die Lautstärke sowie der geriffelte Power-Button. Die Front- und Rückseite sind mit Gorilla Glas 3 geschützt und verhinderten während unseres Test anstandslos kleine Kratzer. Die Verwendung der Glasoberfläche birgt allerdings Nachteile. So flutscht das Gerät öfter gerne mal aus der Hand oder gleitet vom Kissen der Couch auf den Boden. Eine dünne Hülle wäre lohnenswert, verpackt aber das sonst schicke Design in einen Plastiküberwurf.

Unten befinden sich der USB-Type-C Anschluss zum Laden des Akkus, ein Kopfhörerausgang sowie der Lautsprecher. Linksseitig ist das Honor 8 mit dem Sim-Card-Tray versehen. Hier lassen sich wahlweise zwei Nano-SIM-Karten betreiben oder eine nano-SIM-Karte mit microSD-Karte. Auf der Oberseite befinden sich zuletzt noch das Mikrophone und ein IR-Blaster. Alles in allem fühlt sich das Gerät nicht nur wertig an, sondern liegt auch gut in der Hand. Und lässt sich im Gegensatz zu seinen großzölligeren Kollegen noch einfach bedienen.

Honor 8 - Front Honor 8 - rechte Seite Honor 8 - linke Seite

Honor 8 - Oberseite Honor 8 - Unterseite Honor 8 - Rückseite

 

 Hardware

Im Inneren werkelt ein Kirin 950 Prozessor aus dem Hause Huawei. Vier der acht Kerne takten mit 2.3Ghz, die Übrigen mit 1.8. Das schont zum einen den Akku, zum anderen liefert die CPU genug Leistung, um das Android Betriebssystem flüssig und ohne Ruckler zu bedienen. Für die Grafik ist die GPU Mali T880 MP4 zuständig. Für aufwändigere Spiele ist die GPU leider etwas schwach auf der Brust, für Casual Games jedoch durchaus ausreichend.

Rückseitig angebracht ist ein Fingerabdrucksensor, der während des Tests verlässlich per Fingerauflegen das Honor 8 entsperrt hat. Nur selten klappte der Vorgang nicht auf Anhieb. Jedoch spätestens beim zweiten Versuch war das Gerät innerhalb kürzester Zeit entsperrt. Zudem lassen sich per Software Aktionen für den Druck der Taste definieren. Ja richtig gelesen, der Sensor ist ein physischer Taster. Eben mal ein Screenshot erstellt oder die Suche angeworfen, mit dem Honor 8 kein Problem.

Honor 8 - Smart Key

Display

Das Honor 8 beherbergt ein 5,2 Zoll großen IPS-Panel mit einer Auflösung von 1080×1920 (Full-HD) und kommt somit auf eine Dichte von knapp 424ppi. Für diese Größe ist die Auflösung völlig ausreichend. Bei näherer Betrachtung sind nur mit Anstrengung einzelne Pixel oder Unschärfen im Text erkennbar. Die maximale Helligkeit ist bei Tageslicht mehr als ausreichend. Lediglich bei der Wahl der automatischen Helligkeit leistet sich die Software einige Patzer. Des öfteren konnten wir feststellen, wie sich das Display zu Dunkel dimmt. Ein Patch während des Test sollte den Fehler beheben, brachte aber zumindest auf unserem Testgerät keinen Erfolg. Nichts desto trotz liefert das IPS-Display mit seinen satten Farben eine sehr gute Leistung ab.

Honor 8 - Front Honor 8 - Front

Software

Als Software kommt Android Marshmallow in der Version 6.0 zum Einsatz. Honor setzt als UI das aus den Huawei bekannten EMUI in der Version 4.1 ein. Die Benutzeroberflächen sind wie vieles Geschmackssache und sind schnell durch alternative Launcher ersetzt. Wer jedoch bei der Herstelleroberfläche bleibt, wird keinesfalls enttäuscht sein. Lediglich auf einen App-Drawer wird verzichtet. Ansonsten ist die Oberfläche ansprechend gestaltet und lief während unseres Tests frustfrei.

Honor 8 - EMUI 4.1 Honor 8 - Settings

Honor 8 - EinstellungenHonor 8 - Lockscreen

Kamera

Dass man bei Mittelklassegeräten eine durchaus brauchbare Kamera verbauen kann, beweist Honor mit seiner verbauten Doppelkamera. Die Sensoren stammen aus dem Hause Sony und knipsen Bilder mit 12 Megapixeln. Ein Sensor ist für die Farbdarstellung zuständig, der andere für Monochrom-Bilder. Das sollte zumindest in der Theorie zu Bildern mit satteren Kontrasten und Farben führen. An Foto- und Video Modi hat Honor auch hier nicht gespart. Neben den üblichen Szenarien, wie die Panorama und Zeitraffer-Funktion, lassen sich auch hier über einen professionellen Modus Belichtungszeit, Weißabgleich und ISO-Level manuell konfigurieren.

Honor 8 - Kamera Modi

 

Besonders gefallen hat uns der Modus Nachtaufnahme, der durchaus brauchbare Bilder produziert, ein Stativ vorausgesetzt. Da Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, folgen hier ein paar Schnappschüsse. Der Grauschleier ist übrigens nicht der Kamera verschuldet, sondern dem schlechten Wetter in Süddeutschland zuzurechnen.

Honor 8 - Foto Tag Honor 8 - Foto Tag Honor 8 - Foto Tag

Honor 8 - Foto Tag Honor 8 - Foto Tag Honor 8 - Foto Nacht

Honor 8 - Foto Nacht

Akku

Der Akku des Honor 8 misst 3000mAh und liefert in Anbetracht des kleinen Gehäuses einen respektablen Wert. Das attestiert auch die Laufzeit des Bildschirms. Mit einer „Screen-On-Time“ von etwas über vier Stunden sollten auch Hardcore-User über den Tag kommen, ohne das Ladegerät aufsuchen zu müssen. Geladen wird der Akku übrigens über den USB-Type C Anschluss.

Fazit

Mit dem Honor 8 ist es Honor gelungen, ein hervorragendes Smartphone auf den Markt zu bringen, das die Mittelklasse ordentlich aufmischen dürfte. Das Gerät ist derzeit in der getesteten Ausstattungsvariante mit 32 GB in der Farbe weiß für 368 € auf Amazon erhältlich. Wer schnell war und das Gerät während des Black Friday für 299€ ergattern konnte, darf sich sogar etwas mehr freuen, ein rundum gelungenes Gerät zu einem Schnäppchenpreis sein Eigen nennen zu dürfen.

Positv:

  • Preis-/Leistungsverhältnis
  • Akkulaufzeit
  • Fingerprint-Sensor

Neutral:

  • OS
  • Display

Negativ:

  • Flutscht gerne mal aus der Hand

 

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