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Casio Edifice ECB-800DB – Liebe auf das erste Tick.

Eine Uhr für echte Kerle. Edelstahl. Anschmiegsam. Kühl. Und gleichzeitig heiß. Was Casio hier abgeliefert hat könnte der perfekte Mittelweg zwischen modernem und klassischem Zeitmesser sein, da die Edifice ECB-800DB so viel mehr ist als einfach nur eine Uhr.

Komplett: Der Lieferumfang

Die Casio Edifice ECB-800DB kommt in einer eleganten aufklappbaren Box, eingepackt in jeder Menge Plastik zum Schutz vor Kratzern. Außerdem gibt´s jede Menge Papier in Form von Anleitungen und Garantiegeschichten. Recht viel mehr ist es nicht, recht viel mehr braucht man aber auch nicht.

So begrüßt uns die Uhr in ihrem gemütlichen Kästchen

Daraus werden Uhren gemacht – Materialien und Verarbeitung

Sportich und auch ein bisschen martialisch kommt er daher, Casio´s moderner Chronometer Edifice ECB-800DB. Das Gehäuse ist wie das Armband aus teils poliertem, teils gebürstetem Edelstahl. Das unterstreicht den stimmigen Look. Das Ziffernblatt ist mit vielen hervorstehenden Elementen und perfekt abgestimmten Farbklecksen sehr plastisch gestaltet. Der rote Sekundenzeiger und die anderen roten Details setzen Akzente.

Rote Akzente und plastische Elemente machen die Uhr besonders spannend!

Schwarz und rot in optimaler Balance.

Als Grundlage dient hier ein Hintergrund in Karbonfaser-Optik. Sehr sportlich! Zeiger und Stunden-Indikatoren leuchten im Dunklen nach, wenn sie zuvor einer Lichtquelle ausgesetzt waren. Geht man also aus dem Garten in den Keller, sieht man auch in der dunkelsten Ecke noch die richtige Zeit. Und befindet man sich schon länger im Dunklen, reicht eine kleine Armdrehung und die Edifice ECB-800DB fängt automatisch an zu leuchten. Diese Automatik lässt sich auch deaktivieren, so dass man -ganz klassisch- die Beleuchtung nur noch per Knopfdruck aktiviert. Da werden Erinnerungen wach.

Nachleuchtende Zeiger und eine LED für die Beleuchtung bei kompletter Dunkelheit.

Der Deckel auf der Rückseite der Uhr besteht – wie sollte es anders sein – ebenfalls aus Edelstahl. Dieser Deckel wird mit vier Schrauben gehalten um die Wasserdichtigkeit von 10 Bar zu gewährleisten. Laut Casio perfekt zum Schwimmen und schnorcheln! Außerdem finden wir Infos, welcher Knopf welche Funktion hat. Ist wohl nur für die erste Zeit interessant und daher auf der Rückseite perfekt platziert. Die schwarze Lünette ist Laser graviert und zeigt die Zahlen von -20 bis +10, wodurch die Abweichungen in den einzelnen Rundenzeiten gezeigt werden.

Die Knöpfe sind groß und komfortabel zu erreichen, darüber hinaus verbergen sich unter jedem von ihnen verschiedene Funktionen. Einer davon trägt ein Edifice Logo und ein weiterer das Bluetooth Symbol.

Große, gut erreichbare Knöpfe an beiden Seiten der Uhr

Edelstahl – Bequem und flexibel!

Mit 168 Gramm ist die Uhr beileibe kein Leichtgewicht. Allerdings wird jemand, der auch das „schwere“ Design der Edifice ECB-800DB mag kein Problem damit haben. Ich selbst mag es, wenn man die Uhr spüren kann. Denn sie macht sich zwar am Handgelenk bemerkbar, ist aber zu keiner Zeit zu schwer oder gar unangenehm. Das Edelstahl-Gliederarmband ist mit einem sehr kleinen Schraubenzieher schnell an die eigene Größe anpassbar. Mit meinen recht durchschnittlichen Armen musste ich zwei Glieder entfernen wonach die Uhr wie angegossen passte. Das Geräusch des Armbandes vermittelt ein sehr hochwertiges Gefühl, es klingt nicht nach der typischen Billig-Uhr aus dem Discounter. Sehr angenehm! Was mich jedoch etwas enttäuscht hat: Das Material verkratzt sehr leicht. Ich habe die Uhr nicht während schweren Arbeiten oder dergleichen sondern nur im Alltag und meist sogar durch einen Ärmel geschützt, getragen. Trotzdem sind viele winzig kleine Kratzer auf den polierten Flächen zu sehen.

Traurig aber wahr: Das Armband ist empfindlicher als man es erwartet.

Sonnenanbeter: Die Solarzelle als Kraftspender für die Uhr

Die Uhr verfügt über eine Solarzelle zur Energieversorgung, besonders eindrucksvoll wenn man bedenkt, dass sogar eine sehr helle LED-Beleuchtung an Bord ist. Um Die Energie aus dem Akku nicht sinnlos zu vergeuden schaltet sich die Uhr auf Wunsch zwischen 22:00 und 6:00 Uhr in einen Energiesparmodus, wenn sie sich an einem dunklen Ort befindet.

Keine echte Smartwatch, aber dennoch mehr als nur eine Uhr.

Die Casio Edifice ECB-800DB verfügt über einen akustischen Piezo-Schallwandler, wie wir ihn noch von früher kennen. Das typische „Piiiep“ fungiert als Wecker, Erinnerung oder auch als Akustisches Signal dass die letzte Rundenzeit überschritten wurde.
Beim Alarm hat man die Möglichkeit zwischen täglichen Alarmen (z.B. „Aufstehen“), wiederkehrenden Alarmen (Monatlich, jährlich usw.) und einzelnen Alarmen zu wählen. In der Edifice App kann man die Alarme benennen, so dass zum Beispiel „Geburtstag Stefan“ oder ähnliches angezeigt wird.

Das kleine Dot-Matrix Display in der oberen Hälfte informiert über Wichtiges.

Neben dem Alarm sind auch eine ausgewachsene Stoppuhr und ein Timer an Bord. Zweiter kann entweder in der App konfiguriert werden oder direkt an der Uhr. Ist die Zeit abgelaufen, wird auch das wieder vom klassischen „Piiiep“ verkündet. Die Stoppuhr zeigt die erste Stunde die Zeitmessung auf die Tausendstel Sekunde genau an, kann aber auch 24 Stunden und mehr messen. Außerdem bietet die Uhr einen 200 Rundenspeicher. In diesem kann man gemessene Stopp-, Runden- und Zwischenzeiten samt Datum ablegen und sich später wieder anzeigen lassen. Es wird die Geschwindigkeit aus Strecke (in der App einstellbar – siehe auch Contra am Ende des Artikels) und Zeit berechnet und angezeigt.

Wer auf der Suche nach einer richtigen Smartwatch ist, findet vielleicht in der Casio ProTrek was er sucht. Hier zum Artikel.

Besonders interessant:

Die App bietet 23 Vorgegebene Streckenlängen für Rennstrecken aus aller Welt, wie Hockenheim, Nürburgring aber auch Marseille oder Monza. Spätestens jetzt ist die Zielgruppe dieser Uhr klar: Sportler und Rennfahrer! Die App läuft leider nicht fehlerfrei, dazu gleich im Abschnitt „App“ mehr.

Darüber hinaus wird der zeitliche Abstand wahlweise zur vorherigen Runde, zur besten Runde, oder zur angestrebten Zeit auf der Lünette durch den Sekundenzeiger verdeutlicht. Es lässt sich vor dem Start auch ein 30 Sekunden Countdown starten. Als i-Tüpfelchen kann man diese Daten in die App importieren und grafisch anzeigen lassen.

Cooles Design, aber mit versteckten Schaltflächen und Bugs: Die App.

Die Verbindung zwischen App und Uhr lief immer problemlos, solange auf der Uhr keine Zeitmess-Funktionen aktiv sind.

Die Anzeige von Datum und Uhrzeit lässt sich problemlos in der App in verschiedene Formate einstellen. Unser gewohntes deutsches Datumsformat TT/MM/JJJJ ist so wie ein 24 – Stunden Format ebenfalls dabei.

Die Uhrzeit stellt sich automatisch einmal pro Tag ein, indem die Verbindung mit dem Smartphone aufgebaut und die Uhrzeit abgeglichen wird. So kann man auch eine zweite Zeitzone anzeigen lassen, wenn man zum Beispiel gerade im Ausland ist.

Vereinfacht die Bedienung: Die App

Die App sieht schick aus und ist einigermaßen übersichtlich gestaltet. Allerdings verstecken sich einige Features nicht unter offensichtlichen Schaltflächen, sondern z.B. unter dem Schriftzug „Speedometer“, der wie eine Überschrift aussieht. Die Verbindung mit der Uhr klappte bisher immer einwandfrei. Man beachte: Die Uhr verbindet sich nicht, solange eine Funktion ausgeführt wird. Läuft also die Stoppuhr oder der Timer, ist eine Verbindung nicht möglich. App starten, an der Edifice ECB-800DB den Bluetooth-Knopf für ca. 1,5 bis 2 Sekunden gedrückt halten bis „connect“ angezeigt wird und schon wird die Verbindung aufgebaut.

Die App braucht aber noch etwas Feinschliff:

Aufgrund ihres sehr hohen Stromverbrauchs wird die App gerne vom Betriebssystem als Fehlerhaft entlarvt und gekillt. Darüber hinaus kann man zwar wie oben erwähnt für die Stoppuhr eine Rundenlänge festlegen, allerdings nicht sehr genau. Man hat die Option eine Rennstrecke zu wählen oder selbst eine Kilometerzahl einzugeben. Jedoch geht das nur in 1-Kilometer Schritten. Gibt man z.B. 1.5 ein und überträgt es an die Uhr, wird im „Speedometer“ eine Strecke von 15.000km  (15km) angezeigt. Somit stimmen die berechneten Durchschnittsgeschwindigkeiten natürlich auch nicht mehr. Bei den Rennstrecken wird auch keine Kilometerzahl übernommen. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass das nur ein kleiner Bug ist, der sich an der Wahl von Punkt und Komma aufhängt. Die Rennstrecken sind nämlich mit Komma geschrieben, was man in der manuellen Eingabe gar nicht eingeben kann. Das sollte in naher Zukunft gefixt werden können.

Eine Casio Edifice in freier Wildbahn!

ohne Worte.

Was ich als sehr hilfreich empfand: Die „Phone Finder“ Funktion. Hat man das Handy verlegt, befindet sich aber in der Nähe kann man an der Uhr einen Knopf drücken und das Handy klingeln lassen! Das kann einem schon mal die eine oder andere Minute Suchen sparen! Dazu muss die App laufen. Wegen des hohen Stromverbrauchs kann es durchaus sein dass sie vom Betriebssystem gekillt wurde und nicht mehr reagiert. Auch das könnte durch ein zukünftiges Update behoben werden.

Beim Installieren der zugehörigen App stellt man schnell fest, dass man für dieses Modell die nicht die beworbene, sondern die EDIFICE – App benötigt. Das ist bei Android und iOS so. Die restlichen Funktionen sind bei beiden Betriebssystemen ebenso gleich. Sogar der Bug ist der selbe. Keine korrekte Einstellung der Streckenlänge möglich.

Tacheles: Was spricht für die Edifice ECB-800DB und was dagegen?

Die Uhr ist ein echter Hingucker, das martialische, sportliche Design, besonders die roten Akzente starten schnell mal eine Konversation. Sie trägt sich sehr angenehm, die Funktionen arbeiten alle zuverlässig, die Verarbeitungsqualität ist hervorragend. Die Bedienbarkeit leidet darunter auch überhaupt nicht. Intelligente Technik, wie die Solarzelle mit angekoppeltem Energiespeicher für bis zu 48 Tagen Laufzeit machen die Uhr zu einem zukunftsweisenden, stylischen Zeitmesser.

Pro:

  • Verarbeitung
  • Materialien
  • Haltbarkeit
  • Design
  • Funktionen / Funktionalität

Contra:

  • Armband verkratzt leicht
  • App verbraucht viel Handyakku und hat noch einige Bugs
Stefan Bendl

TechHead mit Ausbildung. Spezialgebiet Audio und Video, incl. gratis YouTube Kanal.

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Geschrieben von
Stefan Bendl

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