Dieser Akku hält länger als einen Tag – Das Blackberry Motion im Test

Die Leser der älteren Generation, die schon Handys besaßen, die keine Smartphones waren kannten sicher die berühmten Business Handys von Blackberry. Derzeit befindet sich ein Smartphone des Herstellers bei uns um Test: Das Blackberry Motion.

Technische Daten:

Display 5.5″ Touchscreen Display mit kratzfester Nano-Diamond-Beschichtung, 1920 x 1080 IPS, 403 PPI
Kamera 8MP Frontkamera mit Blitz, 12 MP Hauptkamera (4K Video-Aufnahmen, 4-fach digitaler Zoom, Dual-Tone Blitz)
Prozessor Qualcomm Snapdragon 625 Octa-Core 2.0 GHz
Speicher 4 GB RAM, 32 GB ROM (erweiterbar mit microSD-Karte bis 2TB)
Anschlüsse USB Typ C – USB 2.0, Kopfhörer AUX Augang
Akku 4.000 mAh 4.4V nicht herausnehmbarer Lithium-Ionen-Akku
OS Android 7.1 Nougat (Upgrade auf Android 8 Oreo im Sommer 2018)
SIM Karten Größe Nano-SIM
Größe und Gewicht 167 Gramm, 155,8×75,5×8,12 (HxBxT)

Ungewohnt: USB Typ C Anschluss und AUX Ausgang

Verpackung und Design

Wie es der Smartphone Nutzer von heute gewohnt ist, wird das Handy ordentlich verpackt mit Kopfhörern, Ladekabel und Werkzeug zum SIM-Schacht öffnen geliefert. Nachdem die Folie vom Display entfernt war, wurde das Blackberry Motion zum ersten Mal in die Hand genommen. Das Gerät ist etwas schwerer als die meisten anderen Smartphones dieser Größe (5,5 Zoll). Die Carbon Oberfläche der Rückseite fühlt sich gut an. Auch als gewohnter Nutzer von Glas und Edelmetall Rückseiten ist das Material sehr angenehm und wirkt hochwertig, auch wenn es eine kurze Eingewöhnungszeit benötigt.

USB Typ C Ladekabel und Kopfhörer vom Hersteller liegen bei

Das Business Design, das wir von früheren Modellen ohne Touchscreen gewohnt waren, hat der Hersteller tatsächlich in seiner Smartphone Serie erfolgreich fortsetzen können. Das Gerät wirkt edel und gleichzeitig schlicht. Die Kamera ist unauffällig integriert. Einzig und alleine der physische Home-Button stört. Einen Knopf wie diesen findet man heutzutage in so gut wie keinem Smartphone mehr. Es mag sicher Anhänger von physischen Schaltern geben – was jedoch nicht auf Nutzer zutrifft, die länger ohne diesen Schalter gelebt haben. Spritzwaserschutz und staubabweisendes Design wird durch IP67 Zertifizierung ebenfalls garantiert. Somit muss man beim Nutzen nicht ganz so stark aufpassen, wie man es sonst vielleicht gewohnt ist.

Kamera

Die Kamera schießt scharfe Bilder und auch der Auto-Fokus macht seine Arbeit. Auch in dunkler Umgebung kann man gute Aufnahmen erzielen, jedoch werden die Bilder, wie man es jedoch auch von anderen Herstellern gewohnt ist, sehr pixelig. Für den Preis hätte der Hersteller hier vielleicht ein bisschen mehr investieren können. Die Frontkamera erzielt leider nur befriedigende Ergebnisse. In unseren Augen ist sie ausreichend – Snapchat-Prinzessinnen werden vielleicht etwas enttäuscht davon sein.

Akku

Nicht immer verwenden wir einen eigenen Punkt um ein Kommentar zur Akkuleistung eines Geräts abzugeben. Beim BlackBerry Motion wäre es jedoch unfair es nicht zu tun. Der Akku wird mit einer Kapazität von 4.000 mAh ausgeliefert. Wem das nichts sagt: Standardmäßig sind aktuell in Smartphones Akkus mit einer Kapazität von ca. 2000-3500 mAh verbaut. Natürlich ist diese Kennzahl nicht der einzige Punkt, der die Akkuleistung bestimmt. Es soll nur betont werden, dass BlackBerry hier einen besonders leistungsfähigen Akku verbaut hat.

In unserem Test hielt der Akku bei moderater Nutzung (das heißt WhatsApp, E-Mail, Social Network) mehr als zwei Tage. Bei seltener Nutzung sogar drei (!) Tage. Es gibt nur sehr wenige Smartphones, die hier mithalten können. Tägliches Aufladen ist inzwischen jeder gewohnt, da es auch so gut wie jedes Smartphone verlangt. BlackBerry dachte bei der Entwicklung wahrscheinlich wieder an die Business User. Sollte man einmal länger unterwegs sein und aufgrund von Flugzeiten, Meetings, etc. keine Möglichkeit finden seinen Akku wieder aufzuladen, hat man mit dem Motion kein Problem. Man ist dadurch nicht mehr so von einer Steckdose abhängig und kann auch mit gutem Gewissen mit nur 50% am Morgen das Haus verlassen.

Bedienung und Oberfläche

Zusätzlich zu der gewohnten (Ent-)Sperrtaste und dem Lautstärke-Regler, findet man noch eine physische Home-Taste, die oben schon angesprochen wurde. In diese ist weiterhin der Fingerabdrucksensor verbaut, der bei unseren Tests sehr zuverlässig reagierte und auch bei leicht feuchten Fingern noch gute Arbeit leistete. Eine weitere Besonderheit mag die sogenannte BlackBerry Komforttaste darstellen. Diese befindet sich ebenfalls auf der rechten Seite des Smartphones und kann frei programmiert werden. Das heißt man kann mit dieser eine bestimmte App öffnen oder ein bestimmtes Profil auf diese lege, wie die Stummschaltung von sämtlichen Anrufen und Benachrichtigungen, sowie das Deaktivieren der Vibrations-Funktion.

Android OS mit PlayStore anstatt Blackberry World

Nachdem der hauseigene App-Store Blackberry World des Herstellers nicht mit Googles PlayStore und Apples AppStore mithalten konnte, werden die Smartphones des Herstellers inzwischen mit Android OS ausgeliefert. Blackberry wollte damals ein Konkurrenz Produkt als Antwort für die beiden Giganten liefern – jedoch wuchs das Angebot an Apps zu langsam und wurde deshalb schnell abgestoßen.

Performance

Der Qualcomm Octacore Prozessor leistet beim Betrieb des Smartphones sehr gute Arbeit. In Kombination mit den 4GB RAM gelingt eine sehr schnelle Bedienung des BlackBerry Motion. Apps öffnen sich schnell und ohne Ruckeln. Auch die Animationen beim Multi-Tasking oder beim Öffnen der Kamera schauen äußerst flüssig aus und garantieren dadurch ein sehr gutes Benutzererlebnis. Auch beim parallelen Benutzen von Apps wird das Smartphone nur leicht warm. Das Switching zwischen den Apps funktioniert reibungslos und es lassen sich keine merkbaren Verzögerungen feststellen.

Sicherheitsfunktionen für mehr Privatsphäre

Locker für private Dateien

Auch an dieser Stelle macht der Hersteller klar, dass er ein Smartphone für den Business Anwender konzipiert hat. Mit dem Locker von Blackberry lassen sich Fotos, Dokumente oder andere Dateien verschlüsseln. Gesichert wird dieser Zugang mit Passwort oder Fingerabdruck. Diese Dateien werden weiterhin für einen Upload in die Cloud gesperrt. Ob private Bilder oder wichtige Geschäftsverträge – der Zugang wird dadurch für Außenstehende oder andere (bösartige) Anwendungen unzugänglich gemacht.

DTEK by Blackberry – Überwachung von App Berechtigungen

Auch diese Funktion sorgt für noch mehr Privatsphäre und Schutz vor unberechtigten Zugriffen von Apps. Mithilfe von DTEK lassen sich sämtliche App Aktivitäten einsehen und verwalten. Keine App greift somit mehr ohne Erlaubnis im Hintergrund auf die Kamera oder den GPS Sensor zu.

Privacy Shade: Damit kann keiner mehr auf dem Display mitlesen

Jeder kennt diese Situation: Man sitzt im Zug oder Bus und der Sitznachbar schaut immer wieder heimlich auf den Displayoder liest den privaten Chat mit. Mithilfe dieses Tools lassen sich vertrauliche Inhalte auf dem Smartphone bewundern, ohne dass dabei jemand zusieht. Man hat dabei eine Art Lupe, die man beliebig auf dem Display verschieben kann. Nur der gewählte Bereich ist dabei sichtbar – der Rest wird verdeckt.

Fazit

Mit dem Motion hat BlackBerry ein mehr als solides Smartphone auf den Markt gebracht. Das Design stimmt und auch die Performance kann sich sehen lassen. Mit einem Upgrade auf Android 8.0 ist das Smartphone dann wieder auf dem State of the Art, auch wenn die physische Home-Taste eher ein Produkt der Vergangenheit ist. Dies ist jedoch sehr vom Geschmack des User abhängig und kann daher nicht bewertet werden. Besonders der Akku hebt das Gerät von anderen ab und auch die Security Funktionen des Handys sollte man nicht unbeachtet lassen. Für Business User ist das BlackBerry Motion in jedem Fall ein Must-Have und auch für den Otto-Normalverbraucher kann es uneingeschränkt weiterempfohlen werden.

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Alois Niedermaier

Administrator \ Kaffee-Trinker \ Hobby-Koch

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Geschrieben von
Alois Niedermaier

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