Im Test: Archos 70 Xenon Color

Der farbige Einsteiger

Erst einmal Dankeschön an Archos für die Zusendung des auf der IFA 2016 vorgestellten Tablets, um es ausführlich zu testen.

Archos wurde 1988 gegründet. Zunächst vertrieb das Unternehmen Speicherkarten, Ende der 1990er-Jahre wurde die Entwicklung auf tragbare MP3-Player konzentriert. Mit dem Jukebox 6000 entwickelte Archos zum Beispiel den ersten MP3-Player mit integrierter Festplatte.Seit 2009 entwickelt Archos Tablet-Computer und inzwischen auch Smartphones mit dem Android-Betriebssystem.

Unboxing

Das 7 Zoll Tablet kommt in einer durchsichtigen Plastikverpackung daher. Auf der Vorderseite sind eine Abbildung des Gerätes selbst und ein paar Infos zu finden. Hinterrücks sind weitere Informationen aufgedruckt.

Im großen Fach der Verpackung liegt das eigentliche Tablet, darunter befinden sich die 3 Wechselcover in den attraktiven Farben „Snow White“,“Purple Haze“ und „Sky Blue“. Weiterhin sind ein Ladegerät mit UK und EU Adaptern, ein Micro-USB Kabel und die Bedienungsanleitung  in der Verpackung untergebracht.

Ist das Gerät ausgepackt, kann man es in Augenschein nehmen.

Verarbeitung

Das Tablet ist größtenteils aus Kunststoff hergestellt. Der Displayrand ist weiß, aber durch einen umlaufenden Rahmen in Rillenlook und silbern lackiert, bekommt man den Eindruck eines Aluminiumbodys. Die einzigen physischen Tasten zum Ein und Ausschalten, sowie die Lautstärketasten sitzen auf der rechten Seite, haben einen guten Druckpunkt und sind gut zu erreichen. Nichts wackelt oder knarzt. Das Tablet hat ein gefühlt recht hohes Gewicht von rund 300 Gramm, liegt aber gut in der Hand. Die hintere Kamera steht einige Millimeter aus dem Gehäuse, ist aber nicht störend, da das Tablet trotzdem gut auf einer ebenen Fläche liegt. Die Backcover lassen sich wechseln. Allerdings erfordert dies ein wenig Fingerspitzengefühl. Die Cover sitzen sehr straff auf der Rückseite. Angebracht halten sie dadurch bombenfest. Am oberen Rand sitzen die Frontkamera und der Lautsprecher zum telefonieren. Den unteren Geräterand ziert ein Archos Schriftzug in Silber.

Nun zur Ausstattung.

Betriebssystem und Akku

Ausgeliefert wird das Gerät mit Android Lollipop 5.1. Aufgrund der Google-Zertifizierung sind Apps von Google bereits auf dem Smartphone vorinstalliert, und der Google Play Store steht für den Download von Apps, Games und Musik, Büchern und Magazinen uneingeschränkt zur Verfügung.

Der Akku wurde mit 2500 mAh nicht allzu groß bemessen, im Test hielt er bei durchschnittlicher Nutzung von Apps wie Facebook, Whatsapp, ab und zu mal zocken, Bilder knipsen und E-Mails schreiben aber gut bis zu 2 Tage durch. Außerdem ließe sich der Akku im Notfall auch durch ein voll aufgeladenes Pendant ersetzen, da dieser nach ablösen des Backcovers herausnehmbar ist. So ausgerüstet kommt man nicht so schnell in Stromschwierigkeiten.

Benutzt man das Tablet nicht, sondern lässt es im Standby Modus liegen, könnte man sogar mehrere Tage damit auskommen. Aber nur zu unbenutztem herumliegen ist so ein Tablet natürlich nicht gedacht.

Display, Darstellung, Prozessor

Im Archos 70 Xenon Color Tablet ist ordentliche Hardware für die Mittelklasse verbaut.

Gesteuert wird natürlich über die üblichen Wischgesten, für den Rest wie zurück, Home und letzte Apps gibt es virtuelle Buttons am unteren Bildschirmrand. Der MediaTek8321 Quad-Core-Prozessor, getaktet mit 1,3 GHz und gepaart mit 1 GB Arbeitsspeicher arbeitet flott, Apps starten innerhalb von Sekunden. Das gefällt. Das kapazitive 7 Zoll F-HD IPS Display mit 5-Punkt-Touch Technologie löst mit 1024 x 600 Pixeln auf und lässt sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung  gut ablesen.

Die Blickwinkelstabilität ist auch in extremen Winkeln von allen Seiten gut gewährleistet. Aufgrund der Auflösung macht es einen ganz leicht verwaschenen Eindruck, doch mit Hilfe der integrierten App Miravision, kann man die Darstellung noch ein wenig optimieren. Dadurch werden dann auch Farben kräftiger dargestellt. Bei den von mir getesteten Spielen, Dead Effect, Unkilled, Blaz Blue, Sector Strike, Sky Force und FIFA Mobile gab es dank der Mali 450 GPU auch bei schnellen Bewegungen keine Schlieren. Beim lesen von E-Mail und eBooks wird die Schrift klar dargestellt. Werden doch einmal Grafikintensive Anwendungen gestartet, stellt sich nach einer Weile auch ein leichtes Wärmegefühl auf der Rückseite des Gerätes ein. Dieses jedoch nicht übermäßig stark, man hat nicht das Gefühl einen Taschenwärmer in der Hand zu halten.  Dennoch, ein wenig lästern kann man doch. Beim Aufrufen und Schließen des App Drawers lassen sich grobe Lags ausmachen. Tippt man den Menübutton an, dauert es rund eine Sekunde bis es geöffnet ist. Keine lange Spanne, aber es fällt eben merklich auf. Mit einem alternativen Launcher konnte die Performance des Gerätes deutlich gesteigert werden.

Kamera und Audio

Verbaut wurden hier eine 2 MP Kamera auf der Rückseite und auf der Vorderseite lassen sich Bilder mit 0,3 MP schießen. Die Schnappschüsse lassen sich durchaus gebrauchen, aber man sollte auch nicht auf die Qualität einer Smartphone Kamera hoffen. Die rückwärtige Kamera löst zwar recht schnell aus, leider musste ich hier doch teils farbarme Aufnahmen feststellen. Diese lassen sich jedoch mit der oben erwähnten App Miravision zumindest farbtechnisch verschönern.

Videos in der jeweilig gewählten Auflösung werden auch ordentlich aufgenommen. Man kann in den Einstellungen  zwischen 1 und 2 Megapixel wählen. Ein Blitz für abendliche Aufnahmen wurde nicht verbaut. Im Dunklen Bilder zu schießen ist daher nur bedingt bis gar nicht möglich. Die Beispielbilder sprechen für sich.

Andererseits ist so ein Tablet natürlich auch nicht als DSLR Kamera Ersatz zu sehen. Für Skype, Duo und andere Videochats lassen sich die Kameras dennoch gut einsetzen.

Nun zum Klang des verbauten Stereo-Lautsprechers.

Dieser ist nicht gerade ein Brüller. Selbst auf der höchsten Lautstärkestufe empfindet man ihn doch als zu leise. Um Filme und Spiele zu genießen, sollte man sich daher in seiner Wohnstätte befinden. Draußen ist vom Ton, gerade wenn man an einer verkehrsbelebten Straße lebt, dann kaum noch etwas zu hören. Dank der eingebauten 3,5 mm Audio Buchse kann man diese Situation mit Kopfhörern jedoch umgehen.

Verbindungen

Durch die eingelegte Sim Karte lässt sich das Tablet im mobilen Internet nutzen. Ob zuhause oder im Urlaub, weltweit kann man somit im mobilen Internet unterwegs sein. Ob Filme, Musik oder Spiele, alles kein Problem. Ermöglicht wird dies durch die Datenraten HSDPA / HSUPA mit Downloadraten von bis zu 21 Mbits und Uploadraten von bis zu 5,76 Mbits. Durch WiFi im Standard 802.11 b/g/n lässt sich auch im heimischen Netzwerk surfen. Mit Bluetooth 4.0 lassen sich Daten übertragen oder das Gerät lässt sich mit Zubehör wie Bluetooth Kopfhörern oder Smartwatches verbinden.

Und mit dem integrierten GPS lässt sich das Archos 70 Xenon Color auch als Navigationsgerät einsetzen.

Telefonie und Speicher

Da sich in dem Tablet gleich Steckplätze für zwei Simkarten befinden, kommt man auch im Ausland, wie im Urlaub, nicht in Verlegenheit teuer telefonieren zu müssen. Die Dialer App ist im Prinzip die Stock Dialer App von Google, man findet sich schnell zurecht. Grundlegende Funktionen während des Gespräches werden angezeigt und die neuesten Kontakte sowie die zuletzt gewählten Rufnummern können zum telefonieren genutzt werden. Die Stimme des Gesprächspartners wird durch den Lautsprecher am oberen Geräterand klar und verständlich an das Ohr ausgegeben. Bei einem Telefonat nur mit Lautsprecher klingt das Gegenüber leider wieder sehr leise, aber in ruhigen Räumlichkeiten durchaus gut zu verstehen. Durch die 0,3 MP Frontkamera sind natürlich auch Videotelefonate möglich.

Kleiner Platz

Der interne Speicher ist mit 8 GB recht knapp bemessen. Vor allem Spieler stoßen hier schnell an die Platzgrenze. Glücklicherweise kann eine bis zu 32 GB große Speicherkarte zur Erweiterung genutzt werden um dem internen Platzschwund entgegenzuwirken. Eine gute Sache.

Hier noch die technischen Angaben des Herstellers

Hardware
	CPU			MT8321, Quad-Core, 1,3 GHz  – Cortex A7
	GPU			Mali 450
	RAM			1 GB
	Interner Speicher			8 GB
	SD-Karten Steckplatz			microSD Karten bis 32 GB (Formatierung im fat32 Standard)
	Abmessungen + Gewicht			108,4 x 188,2 x 11,1 mm; ca.300 g
Display
	Diagonale			7 Zoll
	Auflösung			1024 x 600 Pixel
	Technologie			5-Punkt, IPS, kapazitiv, Touchscreen
Software
	OS			Android™ Lollipop, 5.1
	App Store			Google Play
	Internetbrowser			Chrome
	Sprachassistent			Google Now
	vorinstallierte Google Apps			Gmail, Calendar, Hangouts, Maps, Play Music, Play Movies, Play Books
	Integrierte ARCHOS Technologie			ARCHOS Video Player, ARCHOS Fusion Storage und ARCHOS Files Manager
	Email-Kompatibilität			POP / IMAP / Exchange Active Synch / SMTP/ Push Mail
Funktechnologie
	SIM Karten			1 x Standard SIM (3G), 1 x Standard SIM (2G)
	3G/UMTS/WCDMA Freqz			900 / 2100 MHz
	GSM / GPRS / EDGE Freqz			850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
	Datenraten			HSDPA + 21 Mbits / HSUPA 5.76 Mbits
	SMS / MMS			Ja
	Telefoniefunktion			Ja
	WiFi			802.11 b/g/n
	WiFi Direct			Ja
	Bluetooth			Ja; 4.0
	GPS			Ja
	SAR			Körper: 0.764 W/kg; Kopf: 0.099 W/kg
Kameras
	Front			0,3 MP
	Back			2 MP
Akku
	Kapazität			2500 mAh
	Video-Wiedergabe			345 Min.
	Typ			Li-Ion
	Anzahl Zellen			1
	Netzteil/Ladeadapter			5V-2A; Micro USB
Multimedia
	Video-Wiedergabe			H.264 bis 1080p Auflösung – 30 fps / AVI / MP4 / 3GP
	Audio-Wiedergabe			MP3 , WAV (PCM / ADPCM), AAC, AAC+ 5.1, OGG Vorbis
	Foto-Wiedergabe			JPEG, BMP, PNG, GIF
	Alarmfunktion			MP3-, WAV-Klingeltöne
	uPnP /DNLA			Ja, per Video und Media Server Apps
Schnittstellen + Sensoren
	Lautsprecher			Stereo-Lautsprecher / Rückseite
	Audio-Ausgang			3,5 mm Audio-Buchse
	Mikrofon			Ja
	USB			Micro USB mit USB Host per OTG Kabel (exkl.)
	G-Sensor			Ja
Lieferumfang
	ARCHOS 70 Xenon Color
	Netzteil mit EU/UK Adaptern Inkl. 3 Back-Cover
	Micro USB Kabel
	Dokumentation

Pro:

• sehr guter Preis (99,99 Euro)
• gute Verarbeitung
• Wechselcover
• stabiles Betriebssystem
• Telefon Funktion
• Speicher erweiterbar

Neutral:

• einfache Verpackung (druckanfällig)
• Display, gute Darstellung aber leicht verwaschener Eindruck
• Ruckler ( bei aufrufen des App Drawers)

Negativ:

• Kamera
• Lautsprecher

http://www.archos.com/de/products/tablets/xenon/archos_70xenoncolor/index.html

Fazit:

Ein Einsteiger-Tablet im mittleren Preissektor das mit seinen Specs durchaus Spaß macht. Hat man sich erstmal alles eingerichtet, kann man sich auf stundenlanges zocken, mailen , lesen, Filme streamen und auch telefonieren freuen. Die Wechselcover sind eine nette Dreingabe, die Ausstattung finde ist sehr gelungen. Kurz gesagt: Das Gerät macht Spaß.

Quellen: archos.com