Es kommt zwar nicht immer auf die Größe an, aber manchmal…
Inhaltsverzeichnis
- Unendlich viel Power für so gut wie kein Geld
- Wurde am Lieferumfang gespart?
- Glas
- Display
- Bedienelemente und Bedienbarkeit
- Funktion und Möglichkeiten
- Verarbeitung
- Dann wurde aber doch sicher an der Technik gespart, oder?
- Akku und laden
- Konnektivität
- Multimedia
- Sicherheit
- Die Kamera hat Potential, hält aber leider nicht ganz, was sie verspricht.
- Kannst Du mir das Honor 8X empfehlen?
Unendlich viel Power für so gut wie kein Geld
Das Honor X8 hat eines der größten Displays und gleichzeitig kleinsten Ränder auf dem Markt. Dazu gibts einen 8-Kern Prozessor, AI-Fotografie, wahlweise 64 oder 128GB Speicher, Alu + Glas Gehäuse und noch so viel mehr, dass es gar nicht alles hier in die Einleitung passen würde. Oh doch – der Preis: der ist so klein, dass er hier gerade noch hin passt: 249,99€ bzw. 279,90€.
Wurde am Lieferumfang gespart?
Kann ich nicht behaupten, im Gegenteil. Neben dem Telefon bekommt man das standardmäßige Zubehör: Garantieunterlagen, Schnellstartanleitung, Sim Eject Tool. Oben drauf gibts eine vorinstallierte Displayschutzfolie, die wie angegossen sitzt und eine durchsichtige Silikon Schutzhülle! Weggefallen sind Kopfhörer, auf die die meisten aber sowieso gerne verzichten, da sie nur selten die Erwartungen erfüllen und daher eher nur eine Umweltbelastung darstellen.
Ein kleiner Abstrich hier: Micro-USB Ladekabel und ein Netzadapter mit 5V und 2A. Also weder USB Typ-C noch Fast Charging.
Glas
Das LCD Display (LTPS) wird von Aurora Glas geschützt, ebenso die Rückseite. Beides ist außerdem 2,5D Glas, die Kanten sind also leicht abgerundet. Der Rahmen besteht aus eloxiertem Aluminium, entweder schwarz oder wie hier zu sehen mattes Dunkelblau.
Außerdem soll es eine rote Variante geben. Die Rückseite weiß besonders zu gefallen, hier teilt sich ein matter Streifen die Fläche mit einem holografisch reflektierendem Streifen. Das erinnert stark an die Konzern-Geschwister von Huawei. Außerdem wird durch die Schrift im „Querformat“ das Handy mit seinen zwei Kameras besonders beim fotografieren in Szene gesetzt.
Display
Das Display löst mit Full HD (2340 x 1080, Seitenverhältnis 19,5 : 9) auf. Wie wir es von einigen High-End Smartphones kennen, finden wir hier auch eine Notch. Dem einen oder anderen gefällt das zwar, wem das aber nicht gefällt der ist hier nicht benachteiligt. Man hat nämlich die Option, die Notch „auszublenden“. So wird das Display einfach nur bis zur Notch mit Inhalt gefüllt. Der Platz neben der Notch bleibt schwarz und zeigt einfach nur Uhrzeit und Benachrichtigungen an. Dadurch spart man sich den Platz auf dem dargestellten Bild und es sieht obendrein sehr cool aus.
Bedienelemente und Bedienbarkeit
Die Platzierung der Knöpfe ist sehr gelungen, der Daumen landet automatisch auf dem Power-Button, die darüber liegende Lautstärkewippe ist ebenso gut erreichbar. Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite wird auch spielend leicht vom Zeigefinger erreicht. Die Dicke des Gehäuses ist mit 8mm schön schlank geraten, wodurch das Gerät trotz 6.5“ gut in der Hand liegt. Auch wenn es von Honor versprochen wird, aber wie ein 5,5“ Display fühlt es sich dennoch nicht an. Es ist im direkten Vergleich sogar noch etwas größer als der Google-Bolide Pixel 3 XL.
Die beiden Kameras auf der Rückseite stehen genau einen Millimeter hervor, was bei der Benutzung der Silikonhülle aber komplett kompensiert wird.
Funktion und Möglichkeiten
An dem Smartphone befinden sich außerdem zwei Mikrofone für störungsfreies Telefonieren, ein Mono-Lautsprecher, eine Schublade für die beiden SIM-Karten und die zusätzliche Micro SD Speicherkarte. Als kleines i-Tüpfelchen bekommt der geneigte Musikliebhaber hier sogar wieder eine 3,5mm Kopfhörer Buchse!
Verarbeitung
Bei den Bohrungen, Kanten und Verbindungen gibt es absolut keinen Anlass zur Kritik. Die Löcher für Mikrofone und Lautsprecher sind sehr sauber gearbeitet, ebenso die Aussparung für Kopfhörer und Micro-USB. Ein Wermutstropfen: Um den Preis so gering halten zu können musste das Display, sowie die Rückseite mit einem dünnen Kunststoff Rahmen in den Alu-Rahmen eingelassen werden. Dieser fällt in der alltäglichen Nutzung aber nicht auf und ist so absolut verkraftbar.
Dann wurde aber doch sicher an der Technik gespart, oder?
Wie eingangs erwähnt gibt es das Gerät wahlweise mit 64 oder 128GB Speicherplatz mit jew. 4GB Arbeitsspeicher. Wem das nicht reicht der kann per Micro SD offiziell um bis zu 256GB erweitern. Mancherorts ist sogar von 400GB die Rede. Ein weiteres Highlight: Oft hat man die Wahl: Dual Sim oder eine Sim-Karte plus MicroSD Speicherkarte. Nicht so beim Honor 8X. Hier bekommen wir eine extra lange Schublade, in die zwei Sim-Karten hinein passen und zusätzlich noch die MicroSD Karte!
Das Herz des Honor 8X ist der Kirin 710. Ein Mittelklasse 8-Kern Prozessor mit bis zu 2.2 GHz. Diesem Prozessor wohnt eine Mali G51 GPU bei, die mit 6 Kernen und 650MHz auch etwas anspruchsvollere Spiele auf dem Handy möglich macht. Diese Ausstattung erinnert stark an das Huawei Mate 20 Lite, was sich auch in Benchmarks widerspiegelt. Hier trennt die beiden Geräte ein so geringer Wert, dass es sich auch um Serienstreuung handeln könnte.
Akku und laden
Der fest verbaute Lithium–Ionen Akku bietet ordentliche 3750 mAh. Das hat mich in meinem Test immer locker durch den Tag gebracht und reicht gerne auch mal für zwei Tage, wenn man das gerät normal nutzt. Erwärmung ist auch kein Thema, selbst bei hoher Beanspruchung wurde das Gerät nie unangenehm warm oder gar heiß, wie es mein altes Galaxy S7 Edge gerne mal macht.
Hier gibt es aber auch erste Abzüge in der B-Note: Es gibt nur einen Micro-USB Anschluss, wodurch nur eine geringere Übertragungs Geschwindigkeit möglich ist, sowie keine Möglichkeit zur Schnellladung besteht. Im Schneckentempo hat das Ladegerät in den ersten 30 Minuten gerade mal 30% Ladung in den Energiespeicher gepresst. Eine Vollständige Ladung dauerte sogar relativ genau 2 Stunden. Außerdem verfügt das Honor 8X zwar über NFC (Google Pay ist möglich) aber leider nicht über kabelloses Laden.
Konnektivität
Dafür gibts natürlich Bluetooth 4.2 (Low Energy), GPS, die bereits erwähnte Kopfhörer Buchse, ein eingebautes UKW-Radio und das beste: eine WLAN-Bridge Funktion. Damit kann man das Handy als WLAN Repeater nutzen. Praktisch, wenn man z.B. in einem Hotel ist und das Tablet oder der Laptop schlechten Empfang hat. Man legt das Handy einfach an eine Stelle im Raum an der der Empfang noch gut ist. Von dort aus erstellt das Honor 8X ein eigenes WLAN mit dem man dann bis zu 4 Geräte verbinden kann.
Multimedia
Der Lautsprecher bietet einiges an Leistung, allerdings nur im Bereich Lautstärke. Es gibt kein besonderes Klangvolumen, Höhen klingen recht überzeichnet und den Bass muss man leider auch suchen. Insgesamt recht blechern und damit gerade mal eine durchschnittliche Leistung. Verbindet man Kopfhörer mit dem Smartphone sieht die Sache schon anders aus. Denn dann hat man die Möglichkeit „Huawei histen“ zu nutzen. Das ist eine Software die verschiedene Effekte wie EQ, 3D-Audio und teils automatische Anpassungen an Kopfhörer und erkannten Musikstil bietet. Leider funktioniert das nur mit einem kabelgebundenen Kopfhörer. Bei Bluetooth oder über den integrierten Lautsprecher steht „histen“ nicht zur Verfügung.
Sicherheit
Zum Schutz des Gerätes und der Daten gibt es neben den gängigen Methoden wie Muster und Pin natürlich den Fingerabdrucksensor und die Gesichtserkennung.
Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite funktioniert sehr zuverlässig und entsperrt das Gerät von 20 Versuchen 20 mal fehlerfrei. Die Face Unlock Methode funktioniert ebenfalls problemlos. Zieht man das Gerät aus der Tasche aktiviert es sich auf dem Weg zum Gesicht schon mal und sobald man von der Kamera erfasst wird kann man das Gerät mit einem einfachen Wisch entsperren. Liegt das Handy auf dem Tisch und soll entsperrt werden, tut sich die Gesichtserkennung sehr schwer, solange man nicht direkt in die Kamera schaut.
Die Kamera hat Potential, hält aber leider nicht ganz, was sie verspricht.
Versteht mich nicht falsch, die Kamera(s) des Honor 8X ist (sind) gut! Aber die versprochenen Wunder in der Low Light Performance beispielsweise blieben meist aus. Was dafür überzeugen konnte ist die Schärfe und Farbwiedergabe bei gutem Licht. Der Bokeh Effekt der durch die zweite Kamera ermöglicht wird, sowie einige Spielereien wie Super Zeitlupe machen Spaß und bringen durchaus vorzeigbare Ergebnisse. Leider ermöglicht die zweite Kamera keine erweiterte Blendenöffnung oder Fotos in reinem Schwarz-Weiß. Selfies gelingen bei gutem Licht in der Regel, verwackeln aber sehr schnell sobald es dunkler wird. Darüber hinaus sollte man den Einsatz des Beauty-Filters gut überdenken, denn dieser greift Honor-typisch sehr rabiat ein und verschandelt schnell, was ohne Effekt besser ausgesehen hat.
Durch die Bank kann man den Kameras aber ein brauchbares Ergebnis attestieren, besonders wenn man bedenkt, dass man es hier mit einem >300€ „China Handy“ zu tun hat!
Kannst Du mir das Honor 8X empfehlen?
Das Gesamtpaket, das hier von Honor geschnürt wurde ist bereit für alles und verzichtet zugunsten des Preises auf Gimmicks die nice to have aber unwichtig sind. So sucht man beispielsweise einen Fingerabdruckscanner unter dem Display oder einen druckempfindlichen Rahmen wie beim Google Pixel 3 XL vergebens. Das sind Features, die den Preis eines solchen Gerätes unnötig in die Höhe treiben. Mit dem Honor 8X bekommt man also ein sehr ausgereiftes, vernünftiges und nahezu unverschämt günstiges Smartphone, das nicht nur sehr schick aussieht, sondern auch durch die verbauten Features absolut überzeugen kann.
Das Honor 8X ist eine klare Kaufempfehlung!
1 Kommentare
Wie sieht es mit Updates aus. Habe ein Xiaomi seit gut 4 Jahren und bekomme immer noch Updates.