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Alle Smarthome Systeme unter einen Hut – ioBroker vereint das Smart Home

von Janko Zavrtak

Unzählige Anbieter, tausende Komponenten, Protokolle, Apps und Standards. Wer sich bei der Installation seines vernetzten Zuhauses nicht auf einen einzelnen Player beschränken möchte bekommt schnell Kompatibilitätsprobleme. IoBroker schafft Abhilfe.

Wer oder was ist ein ioBroker

Bei ioBroker handelt es sich um eine Open-Source Software-Lösung die es möglich macht Smart Home-Komponenten verschiedener Anbieter miteinander zu verbinden. Dabei funktioniert die auf Javascript basierende Software protokollneutral und System- bzw. Herstellerunabhängig. Im Klartext heißt das, dass durch den Einsatz von ioBroker beispielsweise Lampen der Marke OSRAM mit Wandschalter von Homematic geschalten werden können.

Benötigte Hardware

Die Software ist auf allen Systemen lauffähig welche Node.js unterstützen. IoBroker ist somit kompatibel mit Windows, Linux und OSX Systemen. Unabhängig von der Wahl des Betriebssystems sollten bei der Wahl der Hardware der vorhandene Arbeitsspeicher berücksichtigt werden. Da ioBroker über modulare Adapter mit diversen Systemen und Geräten kommuniziert, wobei jeder Adapter etwa 10–60 MB RAM benötigt, ist bei unterdimensioniertem Arbeitsspeicher schnell das Limit des Machbaren erreicht. Ein Raspberry Pi 3 beispielsweise ist für den Anfang sicher ausreichend, jedoch ist aufgrund des geringen Arbeitsspeichers von 1 GB bei ca. 15 Adapter-Instanzen Schluss. Empfohlen wir daher ein x86 oder ARM basierendes System wie BananaPi oder Intel NUC mit einem Debian Linux als Betriebssystem. Auch den Energieverbrauch der Hardware sollte man vor Augen haben, da diese im Idealfall 24/7 läuft.

Welche Möglichkeiten bietet ioBroker

Aktuell stehen 254 Adapter zur verfügung. Neben einer Vielzahl von Marken aus den Bereichen Smarthome (z.B. HomeMatic, KNX, Innogy) und Home Entertainment (z.B. Sonos, Dreambox, AV-Receiver und SmartTV verschiedener Hersteller) existieren unter anderem Adapter für die Bereiche Wetter, Kommunikation, Lokalisierung, Kalender, Javascript und viele mehr. Theoretisch lassen sich alle diese Komponenten mit einander vernetzen und gegenseitige Abhängigkeiten aufbauen. Zudem bietet der cloud-Adapter die Möglichkeit, Geräte welche nicht mit Amazons sprachgesteuerten Assistenten kompatibel sind, in Alexa zu integrieren. Auch die Aufzeichnung und Benachrichtigung über verschiedene Ereignisse ist möglich.

Visualisierung

Beispiel Visualisierung 1

Beispiel Visualisierung 2

Neben der Vernetzung verschiedenster Geräte und Diensten bietet die Software auch die Möglichkeit der Visualisierung der Smarthome-Steuerung. Es werden eine Vielzahl von Gestaltungsoptionen zur Verfügung gestellt um die Anzeige nach seinen eigenen Wünschen zu realisieren.  So ist es zum Beispiel möglich über ein Tablet alle konfigurierten Aktionen zu steuern und zu visualisieren.

screenshot der ioBroker Adminoberflaeche

Fazit

Mit ioBroker lassen sich alle Geräte und Informationen rund um das Smart Home mit einander verbinden und an einem Zentralen Punkt sammeln und steuern. Dabei ist es fast egal von welchem Hersteller bzw. Anbieter diese stammen. Das sorgt für ein hohes Maß an Flexibilität im Bezug auf die Wahl der genutzten Komponenten. Zudem schaffen die Möglichkeit der Visualisierung und Verwendung eigener Skripte neue Maßstäbe in Punkto Professionalität bei der Vernetzung der eigenen 4 Wände.

Wer neu im Bereich IoT und Automatisierung ist wird sich beim ersten Kontakt mit dem System wahrscheinlich ein wenig überfordert fühlen. Doch durch die große Beliebtheit der Software, hat sich rund um ioBroker bereits eine riesige Community gebildet, welche in zahlreichen Blocks bzw. Videos Hilfe und Anleitungen zum Thema bereithält.

1 Kommentare
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1 Kommentare

Sickboy 25. Februar 2019 - 20:54

ioBroker scheint mir genau die richtige Ergänzung zu sein, um auch Systeme von verschiedenen Herstellern untereinander zu verbinden und alles über Alexa zu steuern. Der Artikel ist äußerst interessant, ioBroker werde ich mir als nächstes ansehen.

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