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Im Test: Canary All-in-One Sicherheitssystem

von Martin

Wer in der heutigen Zeit auf ein Mehr an Sicherheit setzen möchte, hat allerhand Möglichkeiten parat. Unter anderem gibt es immer bessere Sicherheitskameras, die kleiner und moderner werden. Wer möchte, kann natürlich tausende Euro in ein solches System investieren, das dürfte aber nur für wenige Menschen von Interesse sein. Vor allem dann, wenn es Lösungen wie das Canary All-in-One Sicherheitssystem gibt, die für deutlich weniger Geld verfügbar sind. Natürlich darf hier kein komplettes Sicherheitssystem für den professionellen Einsatz erwartet werden, für den normalen Haushalt sollte das System aber definitiv ausreichen.

Lieferumfang:

  • Canary All-in-One Sicherheitssystem
  • Steckdosen-Adapter
  • USB-Kabel
  • Klinkenkabel
  • Bedienungsanleitung

Credit: Domenic K.

Optik & Haptik

Optisch gesehen wirkt das All-in-One Sicherheitssystem von Canary definitiv modern und kann sich auch auf dem Regal sehen lassen. Zudem ist mir aufgefallen, dass das gesamte System relativ klein ausfällt, vor dem Auspacken hätte ich mir das Ganze größer vorgestellt. Verfügbar ist das System in den Farben schwarz und weiß, mir persönlich gefällt die weiße Variante besser.

Credit: Domenic K.

Eine kleine persönliche Anmerkung – natürlich mit Augenzwinkern gemeint – mag ich mir aber nicht sparen, was das Design anbelangt. Die beiden Kabel sind schwarz-gelb – keine gute Kombination. (Hinweis: Wir reden hier über Fußball.)

Von der Verarbeitung her wirkt das System sehr robust, insbesondere der (in meinem Falle) weiße Mantel macht einen stabilen Eindruck. Lediglich der obere Teil als Aufsatz wirkt weniger gut verarbeitet, was ich schade finde. Zwar sorgt dieser Umstand nicht dafür, dass der Funktionalität oder dem Design ein Abbruch getan wird, trotzdem fällt es auf, wenn man das Gerät in der Hand hält.

Funktionalität des Sicherheitssystems

Die Funktionalität des Systems ist schnell beschrieben, was definitiv unterstreicht, wie simpel das System aufgebaut ist, um möglichst wenig Aufwand beim Einrichten und bei der Verwendung zu machen. Definitiv ein positiver Aspekt.

Aufnahmen fertigt die Sicherheitskamera nur dann an, wenn sie Bewegungen ermittelt. Das sorgt dafür, dass der Cloud-Speicher (ohne Abo, siehe unten, auf 24 Stunden begrenzt) nicht unnötig gefüllt wird. Die verbaute Kamera kann in 1080p-Auflösung aufnehmen, ist aber nicht schwenkbar.

Allerdings wird ein Weitwinkelobjektiv (147°) verwendet, das einen möglichst großen Ausschnitt aufnehmen kann. Auf Knopfdruck innerhalb der App lässt sich ein Alarmsignal (über 90 dB) auslösen, mit dem Einbrecher zumindest aufgeschreckt werden können.

Durch einen sogenannten Geofence wird bei Einrichtung innerhalb der App eine sichere Zone eingerichtet. Diese zieht sich quasi um den Wohnraum des Anwenders, und ist ein wichtiges Element. Somit kann das Gerät erkennen, ob der Anwender die sichere Zone verlässt oder betritt.

Das ist insofern wichtig, dass der Zuhause-Modus nur beim Verlassen der sicheren Zone deaktiviert wird. Sobald dies der Fall ist, schaltet sich die Kamera in den Unterwegs-Modus und beginnt mit der Überwachung. Ist der Zuhause-Modus hingegen aktiviert, überwacht die Kamera nicht, um die Privatsphäre zu wahren.

Sollte die Kamera im Unterwegs-Modus Bewegungen feststellen, wird dies über die App kundgetan. Via Benachrichtigung wird über unerwartete Aktivitäten und mehr informiert, mit passendem Videoausschnitt. Somit kann man als Anwender direkt reagieren und beispielsweise den integrierten Alarm auslösen.

Einrichtung und Test mit dem Samsung Galaxy S7 Edge

Wer die Sicherheitskamera von Canary nutzen möchte, der muss diese mit einer App verbinden, die sowohl für Google Android als auch Apple iOS verfügbar ist. Der Download ist in beiden Fällen kostenlos möglich, was an sich logisch ist, zahlt man immerhin für die Kamera an sich. In meinen Augen wäre es somit bei kaum einem Produkt angemessen, Apps, die für die Bedienung notwendig sind, kostenpflichtig anzubieten.

Credit: Domenic K.

Jedenfalls habe ich das Canary All-in-One Sicherheitssystem in Verbindung mit meinem Samsung Galaxy S7 Edge getestet, sprich: die Android-App kam zum Einsatz. Die App ist dabei nicht nur zur Einrichtung wichtig, sondern auch zur Überwachung. Innerhalb der App steht ein Livebild zur Verfügung, das natürlich arg bei der Überwachung hilft.

Bereits beim Anschließen an die Steckdose fällt auf, dass die Entwickler sehr gut mitgedacht haben. Das integrierte USB-Kabel, das an den Steckdosenadapter angeschlossen wird, ist definitiv lang. Dementsprechend hat man als Anwender viele Freiheiten, die Kamera einzusetzen.

Die Einrichtung funktioniert problemlos über die App: man öffnet die App und diese führt mit simplen Hinweisen durch das kurze Setup. Innerhalb der App kann die Verbindung des Systems mit dem WLAN eingerichtet werden, zudem lassen sich etwaige Einstellungen vornehmen.

Darunter auch, welche Bewegungen erfasst werden sollen, wie sich das System zu verhalten hat, wenn Personen des Haushalts vor Ort sind oder ob die Überwachung auch in der Nacht stattfinden soll. In knapp einer Minute ist das gesamte Setup erledigt – lediglich ein Firmware-Update kann noch mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Nach der Einrichtung ist vor der Nutzung

Nach der Einrichtung gibt es noch eine kurze Unterweisung in alle Einstellungen der App. Auch das geht schnell vonstatten und sorgt dafür, dass die Nutzung direkt erfolgen kann. Das Livebild ist klar und gut zu erkennen, kann von mir also positiv hervorgehoben werden.

Die Darstellung der Timeline ist auch gut gemacht und ermöglicht es, schnell nachzuvollziehen, was sich etwa in der eigenen Abwesenheit abgespielt hat. Wer möchte, der kann direkt weitere Familienmitglieder über die Canary-App einladen. Somit können diese ebenfalls Zugriff auf das Sicherheitssystem erhalten.

Gut durchdacht ist meiner Meinung nach auch die vorgefertigte Möglichkeit, die einzelnen Kameras zu benennen. Wer also ein Canary All-in-One Sicherheitssystem in mehreren Räumen einsetzt, kann die Einteilung nach Räumen mit nur einem Knopfdruck vornehmen.

Negative Aspekte: Full-HD-Videos und Abonnement

Natürlich ist nicht immer alles Gold, was glänzt und auch das Sicherheitssystem von Canary weist Schwächen auf. So wird beispielsweise die Funktionalität ein Stück weit eingeschränkt, gegen einen monatlichen Aufpreis, sprich: ein Abonnement, aber vollumfänglich verfügbar gemacht.

Um das gesamte Spektrum an Funktionen freischalten zu können, werden 9,99 Euro pro Monat oder 99 Euro pro Jahr fällig, und zwar bei einem Device. Bei zwei oder drei Devices liegt der Preis bei 14,99 Euro pro Monat bzw. 149 Euro pro Jahr, wer vier Geräte nutzt, muss für den vollen Funktionsumfang 198 Euro pro Jahr zahlen, jedes weitere Gerät kostet noch einmal 4,99 Euro extra.

Wer auf das Abo verzichtet, bekommt immerhin eine unbegrenzte Anzahl an Downloads und ein unbegrenztes Downloadvolumen geboten, was bis Ende des vergangenen Jahres noch nicht der Fall war – eine löbliche Entwicklung seitens des Herstellers.

Allerdings werden aufgezeichnete Videos ohne Abo nur insgesamt 24 Stunden innerhalb der Cloud gespeichert, was durchaus wenig sein kann. Wer über ein Abonnement verfügt, der kann bis zu 30 Tage auf die Cloud-gespeicherten Daten zurückgreifen, was definitiv ein großer Vorteil (aus meiner Sicht) ist.

Darüber hinaus ist es so, dass das Canary All-in-One Sicherheitssystem mit einer Kamera ausgestattet ist, die Full-HD-Aufnahmen tätigen kann. Gespeichert werden die Videos aber, soweit ich dies verstanden habe, „nur“ im 720p-Format, nicht mit 1080p-Auflösung. Der Unterschied ist nicht unbedingt groß und ist meiner Meinung nach auch nicht allzu hoch zu hängen.

Trotzdem wäre es schön, wenn dieser Hinweis expliziter mitgeteilt würde. Dass die aufgenommenen Bilder aber auch im 720p-Format mehr als ausreichend sind, liegt auf der Hand.

Fazit

Wer ein spannendes Konzept sucht, das relativ günstig daher kommt (rund 150 Euro bei Amazon), ist mit dem Canary All-in-One Sicherheitssystem bestens bedient. Das System lässt sich leicht einrichten, gut verstauen und ist solide bzw. wertig verarbeitet. Allerdings muss beachtet werden, dass durch ein Abonnement weitere Kosten auf den Nutzer zukommen können, wenn dieser die volle Funktionalität wünscht.

Der Schutz des Systems bezieht sich aber vollkommen darauf, einen Raum im Inneren des Hauses zu sichern. Im Idealfall sichert man damit den Eingangsbereich ab, um jeden ungebetenen Besucher erfassen zu können. Ansonsten ist ein Aufstellen in Räumen sinnvoll, in denen besonders wertvolle Gegenstände zu finden sind.

Sollte dagegen ein Schutz für den Außenbereich gewünscht sein, fällt das System in der getesteten Art aus dem Raster. Nicht, dass es dafür konzipiert wäre, dennoch möchte ich diesen Aspekt erwähnen. Gerade bei einem großen Anwesen, etwa mit großem Vorgarten oder mit Wald in der Nähe, ist eine Überwachung des Außenbereichs, etwa an der Haustür, sicherlich für viele wünschenswert (natürlich muss diesbezüglich auf den rechtlichen Rahmen geachtet werden – hier ist ein vorheriges Einlesen nicht nur wichtig, sondern quasi Pflicht!). Informationen lassen sich etwa bei Abus finden.

Wenn die Überwachung des Außenbereichs des eigenen Grundstücks gewünscht ist, muss also auf eine Alternative zurückgegriffen werden. Geeignet hierfür ist etwa die Canary Flex, eine Kamera für den Außenbereich. Ansonsten ist das All-in-One System eine gute Alternative für den Alltagsgebrauch, gerade die Verbindung von mehreren Devices stelle ich mir als sehr nützlich vor.

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