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Honor Play – Gut, aber kein Spielehandy

von Marco Kammradt
Honor Play

Honor bewirbt das Honor Play als Gaming-Smartphone, aber kann ein Smartphone für 329€ die Erwartungen erfüllen?

Solide verarbeitet

Bei der Verarbeitung hat Honor keine Abstriche gemacht. Das Honor Play kommt in einem Aluminiumgehäuse und fühlt sich gut in der Hand an. Auch die Knöpfe geben ein gutes haptisches Feedback. Das Design dürfte den ein oder anderen allerdings an ein älteres iPhone erinnern. Das Metallgehäuse hat natürlich zur Folge, dass kein kabellosen Laden möglich ist. Mit Quick Charge ist der 3750 mAh Akku aber schnell wieder aufgeladen.

Ein IP-Rating gibt es leider auch nicht. Also haltet das Honor Pay lieber von Wasser fern.

Großer Bildschirm

Bildschirm

Bildschirm

Die Front des Honor Play beherbergt das 6.3 Zoll große LCD, mit sehr kleinen Rändern an der Seite. Nur das Kinn und die verhältnismäßig große Notch stören ein wenig. Der Bildschirm löst mit einem Seitenverhältnis von 18:9 in FullHD auf, was bedeutet das wir hier auf 410 ppi blicken.

Die automatische Bildschirmhelligkeit hat allerdings vermehrt zu Problemen geführt. Die Helligkeit muss ständig manuell nach oben gedreht werden. Wahrscheinlich soll damit der Akku geschont werden, aber die automatischen Einstellungen sind weder bei künstlichem Licht noch in der Sonne zu gebrauchen.
Sobald man den Bildschirm etwas neigt, dunkelt dieser deutlich ab, was das Nutzererlebnis stark beeinträchtigt.

Mono-Lautsprecher, aber Klinkenanschluss

Lautsprecher

Lautsprecher

Leider ist nur ein Mono-Lautsprecher verbaut, der zwar recht laut wird, aber nur mittelmäßig gut klingt. Außerdem kann der nach unten gerichtete Lautsprecher leicht mit dem Finger verdeckt werden, was den Ton dann noch stärker verfälscht.

Dafür ist aber ein Klinkenanschluss verbaut. Dass heißt: wer gern Kopfhörer nutzt, kann hier noch seine klassischen Kopfhörer benutzen. Honor packt übrigens auch In-Ear-Kopfhörer zum Honor Play dazu.

Die Details stimmen

Der Fingerabdrucksensor funktioniert schnell und zuverlässig. Alternativ kann man auch FaceUnlock nutzen, welcher das Geräte ebenfalls sehr zügig entsperrt. Wer auf Sicherheit setzen will, sollte jedoch eher zu ersterer Variante greifen.

NFC ist ebenfalls vorhanden, so dass unter anderem mobiles Bezahlen möglich ist. Und wem die 64 GB interner Speicher nicht genug Platz für Musik, Videos und Spiele liefern, der kann diese auch mit einer SD-Karte erweitern.

Wer auf den extra Speicherplatz verzichten kann, kann hier auch eine zweite SIM-Karte einlegen, da das Honor Play Dual Sim fähig ist.

Kamera nur für gutes Licht

Honor Play Kamera

Dual-Kamera

Auf der Rückseite gibt es zwei Kameras, eine 16 MP und eine 2 MP Kamera. Die 2 MP Kamera wird dabei nur für den Portrait-Effekt genutzt. So kann das Handy die Unterscheid zwischen Motiv und Hintergrund erkennen und den Hintergrund unscharf machen. In guten Lichtbedingungen produziert die Kamera schöne Bilder, obwohl ich vom AI-Modus abraten würde, da die Bilder dann sehr künstlich aussehen und von der Software stark verfälscht werden.

Bild mit Honor Play Kamera

Bild mit Honor Play Kamera

Die Bildqualität verschlechtert sich bei ungünstigen Lichtbedingungen dramatisch. Die Bilder werden matschig, mit starken Rauschen und sogar die Farben verändern sich.

Bild mit Honor Play Kamera

Bild mit Honor Play Kamera

Bei der Frontkamera handelt es sich um eine 16 MP Kamera. In guten Lichtbedingungen sind die Bilder in Ordnung. Sollten die Lichtverhältnisse nicht stimmen, würde ich die Kamera eher nicht benutzen. Einen Portrait-Modus ist auch für die Frontkamera verfügbar, allerdings ist dieser hier nur softwarebasiert und so zeigen sich an den Rändern schnell Fehler.

Videoaufnahmen können mit der Kamera auf der Rückseite in 4K mit 30 fps gemacht werden und in Full HD schafft die Kamera auch 60 Bilder pro Sekunde. Eine Stabilisierung bei 4K ist leider nicht vorhanden, daher sollten Videoaufnahmen lieber immer in Full HD gemacht werden. Der Bildstabilisator ist dabei sehr passabel.

Das Honor Play zeigt Schwächen bei der Performance

Mit dem Kirin 970 und 4 GB RAM sollte das Honor Play eigentlich gut performen, allerdings kann ich das nicht durchgehend bestätigen. Grafisch intensive Spiele lassen sich meist problemlos spielen, aber manchmal scheint das ganze System für einen kurzen Moment einzufrieren. Das ist nicht nur auf Spiele bezogen sondern, passiert immer mal wieder.

Außerdem soll der Vibrationsmotor ein 4D Erlebnis erzeugen. Die Aktivierung dafür versteckt sich allerdings im Game Center und funktioniert auch nur in PUBG. Ein wirklich tolles Spielerlebnis stellt sich damit aber auch nicht ein und man kann das ganze eher als Marketing-Gag verstehen.

Auf dem Honor Play läuft Android 8.1 mit EMUI 8.2 und ich war positiv überrascht. Sicherlich ist ein Android Skin immer Geschmackssache, aber viele Elemente haben mich an ein etwas älteres Stock-Android erinnert. Wem EMUI nicht gefällt kann sich jeder Zeit einen anderen Launcher installieren.

Fazit zum Honor Play

Honor hat sich kein Gefallen getan, das Honor Play als Spiele-Handy zu vermarkten. Die Erwartung sind dadurch einfach zu hoch. Aber es ist ein sehr gutes Mittelklasse Smartphone. Die Verarbeitung und Hardware sind sehr gut und die Kamera nimmt bei guten Lichtbedingungen schöne Bilder auf.

Wer also ein neues Handy sucht und über die Schwächen des Honor Play hinwegsehen kann, bekommt hier für 329 € ein durchaus solides Smartphone.

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