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Google Goes Günstig – Das Pixel 3a im Test

von Janko Zavrtak

Mit dem Pixel 3a hat Google erstmals eine „Light-Version“ seines Flaggschiffs Pixel 3 auf den Markt gebracht. Mit dem Slogan „Alles, was wirklich zählt“ bewirbt der Internet-Gigant das vergleichsweise günstige Smartphone. Ich habe getestet was wirklich zählt.

Design und Verarbeitung

Sowohl beim Design als auch bei der Verarbeitung bleibt sich Google treu. Die Rückseite ist wir gewohnt in 2 Teile untergliedert. So besteht der untere Teil des Smartphones aus mattem Kunststoff und beherbergt den Fingerabdruck-Sensor und das Typische Logo. Im oberen Teil befinden sich, in glänzendem Kunststoff eingelassen, die 12,2 Megapixel Hauptkamera sowie der Dual-Tone-LED-Blitz. Auch bei der Front setzt Google auf das bewehrte Design. Die Verarbeitung ist erwartungsgemäß hochwertig und bietet keinen Grund zur Beanstandung.

Das Gerät ist, dem hohem Kunststoffanteil geschuldet, extrem leicht (147g), fühlt sich aber trotzdem hochwertig an und liegt sehr gut in der Hand. Durch seine verhältnismäßig geringe Größe (70.1 x 151.3 mm) ist das Pixel 3a auch für kleine Hände gut geeignet. Alles Tasten sowie der Fingerabdrucksensor sind gut erreichbar. Auch die „Active Edge“ – Funktion lässt sich unkompliziert aktivieren, d.h. durch zusammendrücken des Rahmens lässt sich der Google Assistant aktivieren.

Hardware

Beim Pixel 3a setzt Google auf den Snapdragon 670-Prozessor, welcher mit 2x 2 GHz und 6x 1.7 GHz getaktet ist. In Verbindung mit 4 GB DDR4-Ram entspricht die Leistung durchaus der aktuellen Mittelklasse. In Kombination mit dem Android one Betriebssystem läuft alles flüssig und reibungslos. Als Datenspeicher stehen 64 GB interner Speicher zur verfügung. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen ist aber dank des unbegrenzten Onlinespeichers in Google Fotos  vertretbar.

Display

Als Display kommt ein 5,6 Zoll Full-HD+ OLED-Display mit einer Auflösung von 2.220 x 1.080 Pixeln und einer Pixeldichte von 441 ppi zum Einsatz. Das Kontrastverhältnis liegt bei 100.000:1 und ermöglicht einen hervorragenden Tiefschwarzwert. Das Display ich gestochen scharf und lässt sich bei normalen Lichtverhältnissen gut ablesen. Bei starker Sonneneinstrahlung wird es jedoch schwierig und könnte gerne heller sein.

Akku

Mit einer Kapazität von 3.000 mAh ist der fest verbaute Akku durchaus in der Lage die vom Hersteller veranschlagten 30 Stunden Laufzeit zu bewerkstelligen. Im Test konnte das Pixel bei normaler  Nutzung diesen Wert sogar um einiges überbieten. Dank der Schnellladefunktion mit 18 W ist das Smartphone nach nur 15 Minuten aufladen wieder bis zu 7 Stunden einsatzbereit.

Kameras

Das Highlight des Google Pixel 3a ist definitiv die 12,2 Megapixel Rückkamera mit Dual-Pixel-Technologie. Was dabei sofort ins Auge sticht ist die Anzahl der Objektive. Im Gegensatz zum aktuellen Smartphone-Kamera-Trend besitzt das Pixel 3a lediglich eine einzige Linse auf der Rückseite. Aber die anfängliche Skepsis ist schnell passé. Bei Tageslicht sind die Fotos und Videos der Hauptkamera sowohl in punkto Schärfe als auch Farbechtheit und Sättigung sehr gut. Zudem zeigt Google das man für einen schönen Bokeh-Effekt nich zwangsläufig 2 Objektive benötigt.

Besonders hervorzuheben ist der Nachtmodus der Kamera. Bei schlechten bis sehr schlechten Lichtverhältnissen ermöglicht dieser auf beeindruckende Weiße das erstellen von brauchbaren Bildern. Umgesetzt wird dies durch eine Langzeitbelichtung, die dank der optischen und elektronischen Bildstabilisierung auch ohne Stativ möglich ist. Gerade in der Festivalsaison oder beim Sonnenuntergang am Meer lassen sich so beeindruckende Erinnerungen festhalten.

Google Pixel 3a – Nachtsicht-Modus

Google Pixel 3a – Standard vs. Nachtsicht

Die Kamerasoftware bietet neben dem Standard- und dem Porträt-Modus noch eine Reihe weiterer nützlicher Features. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit Zeitlupen- bzw. Zeitrafferaufnahmen zu erstellen und auch 360-Grad-Aufnahmen sind möglich.

Bei der Frontkamera setzt der Hersteller ebenfalls auf ein „Single-Objektiv“ mit 8 Megapixeln. Die Selfi-Qualität kann durchaus überzeugen. Die Fotos wirken natürlich und gut ausgeleuchtet. Im Porträt-Modus nimmt die Kamera das Motiv gleich zweimal auf, später kann man sich entscheiden ob man einen Bokeh-Effekt möchte oder nicht. Es besteht zu dem die Möglichkeit den unscharfen Hintergrund zu Entsättigen, dadurch heben sich Porträts noch mehr vom Hintergrund ab.

Technische Daten – Überblick

BetriebssystemAndroid-Version 9.0 Pie
Display5,6 Zoll – FHD+ (2.220 x 1.080) mit OLED und 441 ppi
Kontrastverhältnis100.000:1
Rückkamera
  • Dual-Pixel-Technologie mit 12,2 MP
  • 1,4 μm Pixelgröße
  • Autofokus mit Dual-Pixel-Phasenerkennung
  • Optische und elektronische Bildstabilisierung
  • Blende: ƒ/1.8
  • Erfassungswinkel: 76°

Rückkamera – Video

  • 4K bei 30 fps
  • 1080p bei 30 fps, 60 fps und 120 fps
  • 720p bei 30 fps, 60 fps und 120 fps
Frontkamera
  • 8 MP
  • 1,12 μm Pixelgröße
  • Blende: ƒ/2.0
  • Fixfokus
  • Erfassungswinkel: 84°

Frontkamera – Video

  • 1080p bei 30 fps
  • 720p bei 30 fps
  • 480p bei 30 fps
ProzessorSnapdragon 670, 2x 2 GHz, 6x 1.7 GHz
Arbeitsspeicher4 GB LPDDR4x RAM
interner Speicher64 GB
Akku3.000 mAh
Kabellose Übertragung
  • WLAN 2,4 GHz + 5 GHz 802.11 a/b/g/n/ac 2×2 MIMO
  • Bluetooth® 5.0 + LE (HD-Codecs: AptX, AptX HD)
  • NFC
  • Google Cast

Fazit

Mir hat das Google Pixel 3a wirklich gut gefallen. Design und Verarbeitung sind auf Google-Niveau und auch in Punkto Feeling und Performance braucht sich die abgespeckte Variante des Pixel 3 nicht zu verstecken. Besonders sticht die Kameraqualität heraus, die ich für den günstigen Preis von 399 € so nicht erwartet hätte. Auch die sportliche Akkulaufzeit und Features wie NFC, OLED und elektronische Bildstabilisierung sind in dieser Preisklasse nicht der Standard.

Natürlich muss man auch Abstriche machen. Der interne Speicher ist mit 64 GB relativ gering, zumal dieser nicht erweitert werden kann. Auch auf dual SIM und Wireless Charging muss man verzichten. Bei der Helligkeit des Displays hätte ich mir einen Ticken mehr gewünscht und eine IP Zertifizierung wäre auch nicht verkehrt. Aber irgendwo muss man ja einen Unterschied zu den Flaggschiffen ausmachen können.

Zusammenfassend kann ich den Slogan von Google nur bestätigen. Mit dem Pixel 3a bekommt man „Alles, was wirklich zählt“ und das zum Spitzenpreis.

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Google kauft Fitbit: Kommt nun die Pixel Watch? - Techniktest-Online 1. November 2019 - 14:52

[…] Google hat bereits in ihrer Pressemitteilung bestätigt, dass sie “Made by Google” Wearables auf den Markt bringen wollen, deswegen stehen die Chancen sehr gut, dass wir entweder auf dem Made by Google Event im Herbst 2020 oder 2021 eine Pixel Watch sehen werden. Viele sehen immer noch ein Problem beim Prozessor der Uhr. Entweder wird Google wie Apple einen eigenen Prozessor entwickeln oder sie nutzen einen von Qualcomm. Der neueste Snapdragon Wear 3100 ist aber in einer 5 Jahre alten Architektur gebaut und deswegen nicht der beste. An diesem Problem scheint Qualcomm aber bereits zu sitzen. Laut XDA arbeiten sie gerade an einem Wear 3300 der auf dem Snapdragon 429 basieren soll. Das wäre ein riesiges Upgrade für den Wearable Markt! […]

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