Startseite » Allgemein » Das Xiaomi Mi Band 2 im Test

Das Xiaomi Mi Band 2 im Test

von Alois Niedermaier
Als Fitnessarmband und Smartphone-Gadget zu einem unschlagbaren Preis war das Mi Band seit jeher ohne Konkurrenz, leider auch ohne wirkliche Benachrichtigungsfunktion. Xiaomi hat nachgebessert und bringt mit dem Mi Band 2 mit Display einen gelungenen Nachfolger. Kann der Preisbrecher aus Fernost überzeugen?

Das mi Band wurde uns von Cect-Shop zur Verfügung gestellt

Was wird geliefert?

Xiaomi liefert das Mi Band 2 in zwei verschiedenen Kartons aus; einem beigen, umweltfreundlichen Karton und einem weißen Farbkarton. Wir testeten die im Farbkarton gelieferte Version. Die Verpackung ist auch hier xiaomi-typisch schlicht gehalten und mit etwas Aufwand zu öffnen.

Wird der Deckel der Verpackung angehoben, begrüßt das Gerät den Käufer, indem es mit der schwarzen Farbe klar aus der weißen Umgebung heraussticht. Um das Gerät auszupacken, wird die Fläche an der Lasche hochgezogen und das Armband und die Kurzanleitung auf Chinesisch kommen zum Vorschein.

Der „Kern“ befindet sich im Deckel, die Lagerschale aus beschichteter Pappe wird abgetrennt, was das Einpacken beim Verkauf z.B schwierig gestalten könnte. Unter einer weiteren Abdeckung befindet sich die USB-Ladekabelschale, das Mi Band 2 lässt sich ausschließlich über dieses aufladen.

Das Mi Band 2 begrüßt direkt nach dem Öffnen der Verpackung.
Der Pappstreifen muss nicht zwingend herausgetrennt werden. Wenn wir das vorher gewusst hätten...
Verarbeitung und Bedienung

Die Verarbeitung des Mi Band 2 ist grundsätzlich hoch, das Plastik an der Unterseite ist robust und fühlt sich hochwertig an, das Glas ist hart, kratzfest, jedoch anfällig für Fingerabdrücke. Die Fassung des Displayglases ist leider nicht sehr robust; bei dem Versuch, das verkantete Kernstück mit den Zähnen aus der Ladeschale zu befreien wurde diese in die Seite des Glases gedrückt. Schmecken tut es auch nicht sonderlich gut…

An Bedienelementen am Gerät selbst findet sich lediglich ein Touchbutton, dieser navigiert durch Tippen durch das Menü und bestätigt Anfragen wenn gefordert. Der gesamte Einrichtungsprozess findet in der Mi Fit App statt.

Einrichtung und App(s)

Die Einrichtung gestaltet sich sehr leicht, das Mi Band 2 ist aus der Verpackung heraus schon aufgeladen und muss nur mit einem Fingertipp aktiviert werden. Nachdem die App installiert wurde, muss sich mit einem „Mi Account“ angemeldet werden. Dieser ist vergleichbar mit der Apple-ID und als Nutzer eines Xiaomi Gerätes ist dieser ebenfalls ein Muss. Wenn auch das abgeschlossen ist, wird nach einem Gerät gesucht, wenn das Band die Kopplung bestätigt ist es gekoppelt. Dabei ist zu beachten, dass Mi Fit Geräte an den Account und nicht an das Gerät gekoppelt sind. Jedes Gerät besitzt seinen eigenen Code, welcher beispielsweise zum Entsperren der Bildschirmsperre benutzt wird und einzigartig ist. Dieser ist in der „Mi Cloud“ gespeichert und wird beim Koppeln abgefragt.

Für Käufer eines gebrauchten Mi Bands interessant: Das Band muss vorher vom Vorbesitzer aus seinem Account gelöscht werden! Andernfalls kann es nicht gekoppelt werden. Eingestellte Wecker können ohne Kopplung ebenfalls nicht entfernt werden.

Da die offizielle Mi Fit App zwar Benachrichtigungen sendet, jedoch nicht informiert von welcher App sie stammen, wurde im Test die Notify & Fitness for Mi Band App installiert. Diese ergänzt die Benachrichtigungen um Symbole für WhatsApp, Snapchat, Mail usw.

Was kann die App denn außer dem Konfigurieren des Bandes? Sie zeigt sämtliche Messergebnisse des Mi Bands an. Hierzu gehört eine Anzeige der Schritte in einem Kreis, welcher anzeigt wie viele Schritte schon vom Tagesziel gemacht wurden. Dazu kann auch von der App aus die Pulsmessung gestartet werden und das Ergebnis direkt in die Statistik eingetragen werden. Hier findet man auch die Auswertung des Schlaf-Trackings.

Funktion und Verlässlichkeit im Alltag

Das Mi Band 2 ist mit verschiedenen Bewegungssensoren ausgestattet, darunter ein Pulsmesser und ein Schrittzähler. Daneben wird noch ein Lagesensor verbaut sein. So misst das Mi Band 2 zuverlässig Schritte und ist dabei auch sehr genau. Anders sieht es mit dem Pulsmesser aus. Dieser misst den Puls über zwei LED´s welche Adern unter der Haut beleuchten sollen. Dabei kann das Ergebnis stark von einem realistischen Wert abweichen, wenn das Band nicht genau auf der Haut liegt. So haben wir mal Werte von 70 BPM direkt nach dem Joggen messen können, was sehr unrealistisch ist. Andersherum geht es auch; einen Wert von 85 BPM in völliger Ruhelage im Bett. Wenn das Band jedoch perfekt auf der Haut aufliegt kann es Werte mit einer Genauigkeit von Schätzungsweise +/- 10 BPM liefern. Das ist eher eine Genauigkeit für Amateure zur ungefähren Orientierung, für Profis mit Sicherheit nicht zu gebrauchen.

Andere Funktionen sind mittlerweile aber sehr gewohnt geworden und funktionieren tadellos. Dazu gehören die Benachrichtigung, die Bewegungserkennung und das Wecken durch Vibration. Für das Wecken muss das Mi Band 2 nicht zwingend mit dem Smartphone verbunden sein, es kann auch ein eigener Wecker eingespeichert werden.  Die Bewegungserkennung ist so genau dass sie zwischen Schlaf und auf dem Bett liegen entspannen unterscheiden kann. Dies dient dem Schlaftracking, welches die Tief- und Leichtschlafphasen erkennt und in der App aufzeichnet.

Eine weitere Funktion ist das Entsperren des Smartphones mit dem Mi Band 2. Dafür wird bei Android Geräten Smart Lock aktiviert, das Gerät kann mit einem Wisch entsperrt werden, wenn das Band nah genug ist. Ob das jetzt ein Sicherheitsrisiko darstellt muss jeder Nutzer natürlich für sich selbst wissen.

Das Mi Band 2 ist nach IP67 wasser und staubresistent.

Ein wichtiges Detail: Das Mi Band 2 ist nach IP67 wasser- und staubresistent. Das heißt Händewaschen und norddeutsches Regenwetter sind kein Problem. Auch Duschen und Schwimmen gehen waren im Test bis heute kein Problem.

Fazit

 

Als zusammenfassendes Fazit lässt sich zum Mi Band 2 sagen, dass es sich um einen sehr preiswerten Fitnesstracker handelt. Dieser ist aufgrund seiner Größe und seines Gewichts im Alltag recht unauffällig, trackt jedoch zuverlässig Bewegungs- und Schlafdaten. Die Pulsmesserfunktion ist jedoch nicht zwingend ernstzunehmen, dafür ist sie einfach zu ungenau. Die Akkulaufzeit des Mi Bands geht mit ca 1-2 Wochen auch völlig in Ordnung, leider variiert je nach Häufigkeit von Benachrichtigungen und der Nutzung des Pulsmessers stark. Auch lässt der Funktionsumfang der offiziellen App etwas zu wünschen übrig.  Die Funktion der App beschränkt sich auf das auslesen der Bewegungsdaten und der Konfiguration des Bandes. Um personalisierte Benachrichtigungen einzurichten lassen sich jedoch reichlich kostenlose Apps aus den Stores herunterladen. Das mi Band ist für 26,99 € bei Cect-Shop erhältlich.

positiv: der Preis ist für ein Fitnessarmband sehr niedrig. Für ein wenig mehr Funktionsumfang muss bei Garmin oder FitBit mehr als das dreifache auf den Tisch gelegt werden.                                                                Wasser- und Staubresistent

neutral: das Mi Band 2 ist sehr leicht. Dies fällt einerseits positiv ins Gewicht, da es so wenig im Alltag stört. Andererseits wurde es schon manchmal nach dem Ablegen vergessen, da es kaum zu spüren ist.

Geringer Funktionsumfang der offiziellen App.

 

negativ: nichts 

 

1 Kommentare
0

Auch interessant

1 Kommentare

Hartmut Greiner 10. Januar 2020 - 18:39

Im großen und ganzen stimmt der Bericht über das Mi2-Band mit meinen bisherigen
Erfahrungen überein. Lediglich die Zuverlässigkeit der Erfassung der Schlafdaten lässt sehr zu wünschen übrig! Am Anfang wurden lediglich die letzten 2 oder 3 „Schlafstunden“ erfaßt. Seit einiger Zeit überhaupt keine Daten mehr! Bei meiner Ehefrau wurde der Schlaf als durchgehend und erholsam erfaßt, obwohl sie fast die ganze Nacht wachlag!

Antworte
Welche App für Xiaomi Mi Band 2? Die Besten Apps im Überblick 11. Januar 2018 - 21:11

[…] Unser Test zum Xiaomi Mi Band 2 […]

Antworte

Schreibe einen Kommentar