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Gaming-Router? So schlägt sich der Netgear XR500 Nighthawk

von Felix

Gaming-Router werden oft kritisch überprüft. Vor allem was die Internetverbindung von Computer zum Netz angeht ist man sich oft einig. Denn Ethernet ist Ethernet und WLAN ist WLAN so ist zumindest die Meinung der großen Menge. Netgear versucht in einem neuen Anlauf diese Meinung zu ändern. Vor allem soll ein echter Mehrwert geliefert werden. Ich habe mir den XR500 Nighthawk Gaming Router genauer angeschaut. Am Ende wird sich zeigen, ob eine angepasste Hard- und Software einem Vorteile bieten kann.

Bei der WLAN-Hardware versuchen sich die Hersteller sich immer wieder mit neuen Rekorden in Sachen Übertragungsrate zu schlagen. Kürzlich wurde mit dem Standard 802.11ad bis zu 6.700 MBit/s erreicht (unter Laborbedingungen bei (160 MHz, 8×8 MU-MIMO). Bei solch hohen Datenraten fragt man sich natürlich ob die Verbindung per Ethernet überhaupt noch notwendig ist. So lange die kabelgebundene Verbindung noch herstellbar ist, sollte natürlich eine vorhandene Verkabelung per Ethernet gewählt werden. Ist diese Möglichkeit nicht gegeben oder entscheidet man sich dagegen, so sollen WLAN-Router, wie der XR500 Nighthawk, die bestmögliche Leistung bieten. Ein Gaming Router, wie der XR500 Nighthawk ja ausgeschrieben ist, soll das nicht nur hinsichtlich der Bandbreite, sondern auch mit möglichst geringen Latenzen bieten können.

Technische Daten

LAN4x Gigabit-Ethernet
1x WAN
WLANWLAN 802.11 a/n/ac  mit bis zu 1.733 MBit/s (5 GHz)
WLAN 802.11 b/g/n  mit bis zu 800 MBit/s (2,4 GHz)
Anschlüsse4x Gigabit-Ethernet (10/100/1000 Base-T)
1x Gigabit WAN für den Anschluss an Kabel-/DSL-/Glasfasermodem oder Netzwerk
2x USB 3.0 für Speicher und Drucker
Abmessungen322 x 244 x 55 mm (ohne Antennen)
801 g
LieferumfangNetgear XR500 Nighthawk Gaming Router
Netzteil
LAN-Kabel
Installationsanleitung

Auf alles gehe ich noch detaillierter ein. Relativ wichtig ist auch noch zu erwähnen, dass Netgear einen Dual-Core-Prozessor mit 1,7 GHz verbaut und diesem 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite stellt. Auf Seiten der WLAN-Technik bietet der Netgear XR500 Nighthawk ein Netzwerk welches im 5- und 2,4-GHz-Band arbeitet. Unterstützt werden Techniken wie Multi-User MIMO (MU-MIMO) und Beamforming. Über die vier Antennen ist eine MIMO-Konfiguration bzw. ein gleichzeitiges Senden und Empfangen in 4×4 (2,4 GHz) + 4×4 (5 GHz) möglich.

Design

Ein großes Merkmal bei sogenannten Gaming-Routern ist die Optik. Der Netgear XR500 Nighthawk macht keine Ausnahme. Denn vor allem die Front untermalt eine gewisse „Racing Optik“. Warum man diese Art von Routern mit der Optik eines Renn- oder Sportwagens zusammenbringt erschließt sich mir nicht wirklich, aber mich hat es gefreut zu sehen, dass man auf eine RGB-Beleuchtung verzichtet hat. Die Informations-LEDs lassen sich außerdem abschalten. 

Hardware

Von außen sieht die Handhabung sehr einfach aus. Das ist auch dem Design zu verdanken. Auf der rechten Seite sind zwei Tasten zu finden. Mithilfe dieser kann man das WLAN ein- und ausschalten. Die zweite Taste widmet man dem WPS (Wi-Fi Protected Setup). Hier muss man dann kein kein WLAN-Kennwort eingeben, somit wird das Verbinden mit dem bestehenden Netzwerk vereinfacht. (Disclaimer: WPS besitzt viele Probleme hinsichtlich der Sicherheit. Diese sind bei Pin-Eingabe aber auch in der zweiminütigen Verbindungsphase gegeben, denn in dieser können sich auch andere Geräte mit dem Netzwerk verbinden. Ich empfehle WPS immer zu deaktivieren.)

Auf der linken Seite sind zwei USB-Anschlüsse zu finden. An diese beiden Anschlüsse können zum Beispiel Speicher und Drucker angeschlossen werden. Auf der Rückseite sind die Netzwerk-Anschlüsse zu finden. Netgear verbaut vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse, an die entsprechende Geräte angeschlossen werden können. Der gelb markierte WAN-Anschluss dient dazu direkt mit dem DSL-, Kabel- oder Glasfasermodem verbunden zu werden. Der Netgear XR500 Nighthawk kann natürlich auch in ein bestehendes Netzwerk eingebunden werden. Dann dient der WAN-Anschluss als Uplink aus dem Netzwerk heraus. Links ist ein Schalter um die LEDs EIN und AUS zu schalten. Direkt daneben stellt man dem Nutzer einem ein Hard-Reset-Knopf zur Verfügung, der zum Zurücksetzen des Gerätes dient. Rechts der Ethernet-Anschlüsse sind ein Ein-/Ausschalter sowie der Netzteilanschluss zu finden.

Software

Nun gehe ich näher auf die Software ein. Netgear verwendet auf dem XR500 Nighthawk DumaOS von Netduma. Dass die Software eine wichtige Rolle spielt ist in vielen Teilen der Techbranche schon entscheidend gewesen. 2014 wurde mit dem Netduma R1 Gaming Router der erste Gaming-Router vorgestellt, der auf DumaOS setzte. 2018 wurde die Partnerschaft zwischen Netgear und DumoOS angekündigt und nun in Form des XR500 Nighthawk umgesetzt.

Man sieht gleich zu Beginn, dass die Übersicht erhalten bleiben soll und das eine neue moderne Optik (mit eingefärbter Gamer-Optik) dies bieten soll. Auf der ersten Seite sind bereits die wichtigsten Funktionen des Routers abgebildet und der Nutzer erkennt schnell, welche Geräte gerade Daten übertragen, welches WLAN aktiv ist und welche Apps auf dem Router laufen. Bevor man überhaupt irgendetwas machen kann muss man den Router zuerst einrichten. Beim ersten Abruf der IP des Routers arbeitet man in mehreren Schritten den Assistenten zur Einrichtung ab. Die meisten Einstellungen werden dabei automatisch gemacht, in wichtigen Punkten kann der Nutzer aber eingreifen und eigene Einstellungen vornehmen. Diese können nach Beendigung des Assistenten aber auch noch einmal manuell gemacht werden.

In der Theorie scheint der Dual-Core-Prozessor ausreichend schnell für die Software zu sein. Das Benutzererlebnis wirkt aber nicht so flüssig wie angepriesen. Die einzelnen Seiten werden nicht sofort dargestellt, was bei einem lokalen Webinterface sicherlich zu erwarten ist.

Messungen

Wie ich es für üblich halte, nehme ich diverse Messungen der WLAN-Bandbreite vor. Ich habe diese mit der PCI-Express-Karte ASUS PCE-AC88 vorgenommen. Diese kann auf Raten von 2.100 MBit/s (5GHz) und 1.000 MBit/s (2,4GHz) kommen. Die Karte habe ich mir von einem Freund ausgeborgt, da mein PC von Haus aus am Kabel hängt. Folgende Messungen wurden durchgeführt.

AC87UXR500
Zeit in MM:SS,msZeit in MM:SS,ms
Datenübertragung „John Wick 2“ Scavenger -> Devastator00:29,100:28,8
Datenübertragung „John Wick 2“ Devastator -> Scavenger00:28,400:28,4
Datenübertragung „Bad Boys 1“ Devastator -> USB 3.0 SSD00:42,800:20,9
Datenübertragung „Bad Boys 1“ USB 3.0 SSD -> Devastator00:57,300:20,7
Datenübertragung „Bad Boys 1“ USB 3.0 SSD -> Scavenger00:46,800:19,1
Via Browser VLC Interface (Bad Boys 1 1,62 GB)
Devastator -> Router -> Xbox One
Netzwerkkabel04:43,804:36,1
2.4 GHz05:35,104:55,4
5.0 GHz05:15,005:08,6
Xbox One -> Router -> Devastator
Netzwerkkabel03:04,202:51,0
2.4 GHz04:18,603:51,9
5.0 GHz04:34,803:22,8
PS3
Bad Boys 1 auf HDD Netzwerkkabel04:07,204:03,8
Bad Boys 1 auf HDD 2.4 GHz13:09,515:09,3
Devastator -> Router -> Medion Repeater -> Coolermaster10:49,2
John Wick 2 Dateigröße in MB3129
Bad Boys 1 Dateigröße in MB1660
Kürzere Zeit ist besser (bei allen Tests)

Der Netgear XR500 Nighthawk ist wahrlich einer der schnellsten Router, denn ich in der Hand hatte. An das theoretische Maximum, dass angegeben wird, komme ich leider nicht heran. Dies ist aber logisch zu erklären. Ein WLAN ist nicht nur so schnell wie die gewählte Hardware, sondern auch nur so schnell wie die Umgebung es zulässt. Die Zahl der Netzwerke in der umliegenden Umwelt spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Stationierung des Routers und der Endgeräte. Auch die Materialienwahl der Wände und Decken spielt eine Rolle für die Geschwindigkeit des WLANs.

Fazit

Bei der Hardware gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Aufgrund des schnellen WLANs über 802.11 ac und n bleibt kein Wunsch über. Die vier Gigabit-Ethernet-Ports liefern ebenfalls ihre Geschwindigkeit. Hier wäre bei manchen Nutzern der Wunsch nach mehr Ports sicher gegeben, allerdings verstehe ich die Entscheidung Netgears. Die Zwei USB-Anschlüsse sind meiner Meinung nach ausreichend für die alltäglichen Peripheriegeräte Drucker und Speichermedium. 

Die Software hat meiner Meinung nach einen frischen Touch und wirkt nicht überladen. Die Funktionen sind alle, die man nicht vermissen möchte, da. Hardcore-Techniker werden damit allerdings nicht glücklich, wenngleich der Netgear XR500 Nighthawk Gaming Router wahrscheinlich nicht einmal den Weg in deren Haus finden wird. Dazu fehlen diverse spezifische Funktionen, bzw. die Möglichkeit ihn softwaretechnisch aufzubohren. Vor allem aber die Gamer-spezifischen Funktionen, die beworben werden, sind meist intuitiv und einfach gestaltet. Hier hilft auch wieder die gute Benutzeroberfläche. Zudem hat Netgear zusammen mit Netduma in DumaOS viele Hilfestellungen eingebaut.

Den einzigen negativen Punkt, der mich stört, ist die Optik der Routers.

Der Gaming Router Netgear XR500 Nighthawk ist wirklich ein Beast. Er qualifiziert sich meiner Meinung nach für viele Dinge. Die gute WLAN-Leistung qualifiziert den Router als Alltags-Router mit optionalen Gaming-Funktionen. Nur aber wer letztere auch nutzt, profitiert vom Zusammenspiel aus Hard- und Software. Nur für den Alltag wären er mir mit dem Preis etwas zu happig. Für 255 Euro ist der Netgear XR500 Nighthawk Gaming Router für Gamer und diejenigen, die mehr Power wollen, nicht besonders teuer und eine echt gute Wahl.

Netgear XR500 Nighthawk
  • 8/10
    Preis - 8/10
  • 5/10
    Design - 5/10
  • 8/10
    Software - 8/10
  • 8/10
    Hardware - 8/10
  • 9/10
    Handhabung - 9/10
7.6/10

1 Kommentare
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1 Kommentare

sepp 4. September 2019 - 13:03

Hi, ich zieh ende diesen monats um und krieg ein internet mit min. 54 mbits und max. 100 mbits, krieg ein modem/router von der telekom. Ich werde hauptsächlich am PC über Lan zocken,meine Frage dazu. Den xr500 brauch ich noch zusätzlich oder (zwischen modem und Pc hab ich gelesen glaub ich)? und Lohnt sich das denn den xr500 zu nehmen wenn ich über Lan zocke?

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