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Marshall Woburn im Hands-On: Aktiver HiFi-Speaker mit Vielseitigkeit

von Manuel Osswald

Marshall dürfte vor Allem durch die Präsenz im Bereich der Gitarrenverstärker eventuell einigen von euch bekannt sein. Die Verstärker findet man oft auf Rock-Konzerten oder anderen öffentlichen Auftritten. Vor ein paar Jahren wagte sich Marshall dann auch in einen neuen Bereich, den der Bluetooth-Lautsprecher. Klar, der Markt ist überschwemmt von jeglichen der Marken JBL & Co., Marshall geht jedoch einen anderen Weg.

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Im heutigen Test haben wir uns den Marshall Woburn angeschaut. Auch Probe hören konnten wir diesen Lautsprecher schon, wie die Ergebnisse schließlich ausfielen, erfahren Sie am Ende des Hands-Ons.

Edle Ausstattung

Der Marshall Woburn verfügt über eine digitale Endstufe mit 2 Mal 20 Watt RMS-Leistung für die Hoch/-Mitteltöner. Für den Subwoofer sorgt eine extra, 50-Watt starke Endstufe. Marshall verspricht durch diese Werte eine Klangleistung mit sehr viel Basspotential, jedoch soll sich der Lautsprecher dennoch in die HiFi-Klasse einordnen und durch glasklaren Sound überzeugen.
Neben den Lautsprechern selbst enthält das Gerät auch eine Vielfalt an interessanten Anschlussmöglichkeiten. Spätestens hier dürfte der prägnante Unterschied zu den klassischen Bluetooth-Boxen auffallen.

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Bestes Bluetooth für besten Klang

„Nein, nicht schon wieder ein Bluetooth-Lautsprecher“ könnten jetzt bestimmt einige sagen. Jedoch ist der Marshall Woburn etwas anderes als die typischen Brüllwürfel oder Cola-Dosen, die versuchen, dem Hörer viel zu Bass-lastigen Klang durch Passiv-Radiatoren (fälschlich auch als Subwoofer bezeichnet) vorzugaukeln. Jedenfalls ist auch der Marshall Woburn mit einem Bluetooth-4.0-Modul ausgestattet, Bluetooth 5 ist leider nicht vorhanden. Des Weiteren ist EDR-APTX für die bessere Kodierung der Musik zum Streaming in besserer Qualität vorhanden. Kleine Randnotiz: APTX wird nur von Windows-Computern, Android-Smartphones, Mac-Computern, jedoch nicht von iOS-Geräten wie iPhone und iPad unterstützt. iOS-Nutzer müssen sich also mit dem etwas schlechteren A2DP-Codec herumschlagen, sofern man nicht auf Kabel setzen möchte, denn hier kommen die interessanten Anschlussmöglichkeiten erst auf.

Immer noch mit Klinkenanschluss

Sicherlich auch nicht besonders, jedoch auch nicht immer vorhanden ist ein 3,5-mm Klinkenanschluss. Hiermit kann man also die Smartphones und Tablets oder Computer mit dem Woburn-Speaker verbinden und den Sound analog per Kabel übertragen. Auch nicht Bluetooth-Geräte werden so unterstützt. Kurz gesagt kann man mit dem Klinkenanschluss den Woburn auch an viele andere Geräte anschließen oder diesen in ein vorhandenes Audio-Netzwerk mit einbinden, beispielsweise zwischen ein Audio-Interface oder an ein Mischpult schalten.

Optischer PCM-Eingang

Nun wird es schon deutlich interessanter. Mit dem optischen Digitaleingang kann man den Woburn-Speaker perfekt mit einem AV-Receiver verwenden oder ans Apple TV anschließen. Kurzer Vorgeschmack: Der Sound schafft auf jeden Fall knallharte Atmosphäre und der Anschluss erscheint somit nicht befremdlich oder gar lustig!

Stereo-RCA-Eingang: Cinch

Auch per Cinch-Kabel kann man den Lautsprecher verbinden. Die Vielfalt an Anschlüssen ist somit hervorragend. Netzwerkfähig ist er abgesehen von Bluetooth zwar nicht, jedoch ausreichend ausgestattet für Super-Sound.

Leider nur mit Kabel nutzbar

Zu guter Letzt noch eine wichtige Information: Der Lautsprecher kann ausschlißelich über das Stromnetz betrieben werden und ist somit mobil nur bedingt einsetzbar. Zwar lässt er sich leicht transportieren und somit auch zu einer beliebigen Party mitschleppen, jedoch ist der Sound für unterwegs nicht nutzbar. Da Marshall den Lautsprecher jedoch sowieso eher als Heim-Lautsprecher definiert hat, was nicht zuletzt an den Anschlussmöglichkeiten liegen dürfte, fällt dieser Punkt nicht sonderlich stark ins Gewicht.

Edles Retro Design

Der Lautsprecher ist im eher klassischen Verstärker-Look gehalten. Wer ihn einmal sieht und schon einmal auf einem Rock-Konzert war, wird sich sofort an derartige Verstärker erinnern. Nur, dass der Marshall Woburn kein Verstärker, sondern ein Lautsprecher ist.
Die Vorderseite des Lautsprechers ist mit einem recht harten Stoff bespannt und in der Mitte sticht einem der Marshall-Schriftzug ins Auge. Fühlbar ist der Schriftzug übrigens auch, sodass man auch ohne Augenlicht die Firma gleich erkennt.
An den Seiten fühlt sich der Lautsprecher ähnlich wie ein Lederkoffer an, hochwertig wirkt das auf jeden Fall alle Mal.
auf der Oberseite finden sich die Steuerelemente des Lautsprechers. Ganz rechts lässt sich der Lautsprecher mittels einer hebelartigen Konstruktion ein- bzw. ausschalten.
Weiter sind von rechts nach links Regler zum Einstellen der Höhen, des Basses sowie der Lautstärke vorhanden.
Auf der Rückseite sind aufgrundd der Bassreflex-Bauweise zwei Bassreflex-Öffnungen vorhanden, die bei enormer Lautstärke und übertriebener Bass-Einstellung mal ordentlich die Luft herauswehen können. Durch all diese Elemente erscheint der Lautsprecher zwar mächtig, sein fantastischer Sound ist ihm jedoch bis dato noch nicht eindeutig anzusehen.

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Gewaltige Soundqualität

Nach dem die Sentimentalitäten nun geklärt sind, kommen wir jetzt zum wohl interessantesten Teil. Wie klingt der Lautsprecher nun?
Man sollte noch erwähnen, dass wir den Lautsprecher nicht ausführlich testen konnten. Die Soundqualität ist also nur der Ersteindruck und ein Langzeittest ist nicht vorhanden. Der Lautsprecher wurde mit einem iPhone 7 Plus mittels Bluetooth verbunden. Die Musik wird also nur mittels A2DP-Codec übertragen. Wie sich der Sound mittels Digitaleingang bzw. analogem Klinkenanschluss verhält, ist uns noch nicht bekannt, ein Testbericht folgt jedoch eventuell bald.

Widmen wir uns also nun dem Sound mit Bluetooth 4.0 und A2DP-Codec:

Kurz die Einstellungen aufgerufen und mit Bluetooth verbunden konnte es dann auch schon losgehen. Musik-App auf und den Track „You Can’t Change Me“ von Don Diablo eingeschaltet. Hier stellte sich heraus, dass der Lautsprecher nicht die Lautstärke mit dem Smartphone synchronisiert. So muss man also das Smartphone idealerweise ganz laut stellen und regelt die Lautstärke anschließend am Lautstärke-Regler des Lautsprechers. Wir drehten also den Regler nun etwas nach oben und: BOOM! Die Bässe des Tracks hauten uns eindeutig vom Hocker. Nicht nur, dass der Bass enorm stark und wirklich mit seinen 35 Hz Grenzfrequenz des Subwoofers recht tief geht, überzeugen auch die Höhen und Mitten des Lautsprechers. Diese lassen sich wie bereits erwähnt dem Hörgenuss nach anpassen, wir drehten die Höhen auf ungefähr 3/4 des Maximums, da sie sonst zu schrill wirkten. Den Bassregler drehten wir auf knapp die Hälfte. Als wir den Bass-Regler schließlich dann voll aufdrehten, konnten wir unseren Ohren nicht trauen. Der Lautsprecher knallte für seine Größe mit so einer gigantischen Wucht die Bässe um die Ohren, das sie sogar deutlich spürbar wurden. Je lauter man das Ding drehte, desto lauter wurde der Bass, und auch umso stärker. Am Ende hörte man den Bass durch das komplette Einkaufs-Zentrum, in dem wir den Lautsprecher testeten. Bis zum Anschlag sind wir allerdings nicht gekommen, das wäre erstens für unsere Ohren zu laut gewesen und auch die Leute haben sich sowieso schon nicht mehr verstanden.
Noch zu sagen ist, dass man wahrscheinlich durch digitale Anschlüsse noch besseren Sound erhalten hätte, vor Allem in Bezug auf die Dynamik bzw. die spitzen Höhen.

Fazit

Abschließend kann man sagen, dass der Lautsprecher vom Ersteindruck her auf ganzer Linie überzeugt hat. Wir konnten uns natürlich nicht alles genau anschauen, den Lautsprecher über längeren Zeitraum testen sowie die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten auf die Qualität überprüfen. Dennoch überzeugt uns der Lautsprecher vom Ersteindruck her auf ganzer Linie und Marshall beweist hier seine bereits bekannte Qualität von den Verstärkern auch bei den Lautsprechern.
Noch ein kleiner Hinweis: Wenn ihr gerne echten Stereo-Sound erleben möchtet, könnt ihr natürlich auch zwei Lautsprecher miteinander verbinden. Auch von den Anschlüssen her eignet sich der Lautsprecher durch die digitalen Anschlüsse perfekt als Lautsprecher für ein gut klingendes Wohnzimmer. Auch bei der nächsten Party kommen die Lautsprecher oder auch nur einer davon auf jeden Fall gut an.

1 Kommentare
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1 Kommentare

Neven P. 27. August 2019 - 9:36

Hallo wie verbinde ich zwei Marschall Boxen damit sie synchron laufen???

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