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IMAX Enhanced: Das große Kino in den eigenen vier Wänden

von Manuel Osswald

Die Consumer Eletronics Show (CES) ging am 11. Januar diesen Jahres zu Ende. Erneut konnten diverse Hersteller die aktuellen Trends und Entwicklungen präsentieren, was einige interessante und neue Konzepte zu Tage förderte. Mitunter waren auch IMAX, der Hersteller des gleichnamigen Kinosystems „IMAX“ vertreten, wie auch DTS und informierten über IMAX Enhanced. Was es genau damit auf sich hat, erfahrt ihr hier.

Bereits im September des vergangenen Jahres riefen IMAX und DTS das Zertifizierungsprogramm „IMAX Enhanced“ ins Leben. Nachdem auch zahlreiche Soft- und Hardware-Partner gewonnen werden konnten, wurde nun detaillierter über das neue Programm informiert. Aber was steckt eigentlich dahinter?

Verbessertes Bild durch Verringerung des Filmkorns

IMAX Enhanced ist weniger ein neues, technisches Wiedergabeformat für Filme, sondern eher ein Gütesiegel für zertifizierte Titel. Dabei können zertifizierte Geräte wie etwa Audio- und Video-Receiver beispielsweise über Metadaten in einen speziellen Modus versetzt werden, um die optimale Ton- und Bildqualität aus dem Material herauszuholen.
Der Schwerpunkt liegt aber eher auf der Seite der Studios, die in der Post-Produktion durch einen von IMAX entwickelten Algorithmus das Filmkorn verringern können. Das bedeutet, dass IMAX Enhanced am Wiedergabegerät selbst keine Änderungen des Bildes durchführt.

Der Anlass dafür sei laut IMAX die Gegebenheit, dass aktuelle 4K-Fernseher so hell und kontrastreich seien, dass eigentlich für das Kino produzierte Filme auf diesen Abspielgeräten zu starkes Filmkorn zeigten. Die Intensität, mit welcher der Entrauschungseffekt arbeitet, entscheidet allerdings der Filmemacher und damit das zuständige Studio.
Da die Bildoptimierung auf Studioseite geschieht, sollen die Verbesserungen folglich auch auf nicht zertifizierten Geräten ersichtlich sein. Das Optimum ließe sich aber laut Entwickler nur auf einem zertifizierten Gerät erreichen, weil dieses automatisch die optimalen Bildeinstellungen wählt. Dieses Optimum kann etwa der zuvor genannte spezielle Modus sein, der bei vielen zukünftigen Geräten sicher zu finden sein wird. Es kann aber auch möglich sein, dass der Fernseher beim Abspielen einer Enhanced-Quelle nur auf einen bereits vorhandenen Modus eingestellt wird, den IMAX als ideal bewertet. Zuletzt lässt sich in jedem Fall aber ein individuelles Finetuning vornehmen.
Außerdem sei noch erwähnt, dass als HDR-Format HDR oder HDR10+ zum Einsatz kommt. In Zukunft sollen aber alle zertifizierten Titel HDR10+ bieten.

Verbesserter Ton durch Simulation von IMAX-Kinos und neuem Bassmanagement

Da für einen echten Kinofilm außer dem Bild auch der Ton ausschlaggebend für ein atemberaubendes Erlebnis ist, wurde auch hier ein klein wenig nachgebessert. Zum Einsatz kommt eine Variante von DTS:X, welche das 12.0-Setup von IMAX-Kinos simulieren soll.
Dies wird realisiert, in dem sich zum 7.1-Setup auf der unteren Ebene und den vier Kanälen auf der oberen Ebene noch ein Center-Height-Kanal gesellt. Dieser läuft aber nicht über einen separaten Lautsprecher, sondern über einen Phantomkanal.
Interessanter ist aber das neue Bassmanagement, dass die Besonderheit, dass für IMAX-Installationen nur Vollbereichslautsprecher verwendet werden, nachbilden soll.
Während sich die Simulation des 12.0-Setups über den Phantomkanal schon mit DTS:X realisieren lässt, ist das Bassmanagement eine gänzlich neue Sache. Wie gut die Nachbildung der 12 Vollbereichslautsprecher aber letztendlich funktionieren wird, muss sich erst noch zeigen.

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