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Windows: Speicherort für Cloud-Daten zu anderer Festplatte ändern

von Manuel Osswald

Auch wenn die Cloud-Dienste die Arbeit komfortabler machen und alles in der Wolke stets auf dem aktuellsten Stand ist, können Dropbox, OneDrive, iCloud und Co. sehr schnell zur Speicher-Falle werden. Plötzlich lassen sich keine anderen Dateien mehr in der Cloud speichern, weil eure Festplatte voll ist. Habt ihr allerdings mehrere Festplatten in eurem Computer, könnt ihr die Cloud-Daten ganz einfach auf eine andere Festplatte auslagern.

Viele Cloud-Lösungen bieten zwar schon von Haus aus die Möglichkeit, einen Speicherort zu definieren, die meisten jedoch wollen immer auf dem Systemlaufwerk speichern. Ein prominentes Beispiel wäre iCloud Drive: hier lässt sich der Speicherort nicht einfach im Interface ändern.

Verzeichnisverbindungen schaffen Abhilfe

Das Dateisystem NTFS, welches standardmäßig für Festplatten in Windows-Computern verwendet wird, bietet mit den Verzeichnisverbindungen eine praktische Funktion an, um mehrere Verzeichniseinträge für ein und dasselbe Objekt zu generieren. Das praktische daran ist, dass man so auch Daten auslagern kann, da ein Verzeichniseintrag auch auf ein Objekt auf einer anderen Festplatte zeigen kann. Dadurch wird ermöglicht, die Cloud-Daten, die sich auf eurem Computer befinden, auf eine andere Platte bzw. ein anderes Laufwerk zu verlagern, obwohl der Verzeichniseintrag an gleicher Stelle zu finden ist. Das Cloud-Programm speichert also symbolisch in das vorgesehene Verzeichnis auf dem Systemlaufwerk, in Wirklichkeit jedoch im verbundenen Verzeichnis.

Und so funktioniert’s:

  1. Als Erstes müsst ihr dafür sorgen, dass die betreffende Cloud, für die ihr die Daten auslagern wollt, nicht aktiviert ist und keine Daten auf dem Computer von dieser gespeichert sind.
  2. Legt nun den Zielordner dort an, wo die Daten zukünftig gespeichert werden sollen. Hat man beispielsweise eine SSD mit eher wenig Speicher und eine HDD mit viel Speicherplatz verbaut, wird der Zielordner am besten auf dem HDD-Laufwerk erstellt. Ob ihr den Ordner im Root-Verzeichnis oder in einem Unterverzeichnis anlegt, bleibt euch überlassen.
  3. Öffnet nun ein Command Prompt als Administrator (Windows-Taste drücken > CMD eingeben > rechte Maustaste > „Als Administrator ausführen“).
  4. Gebt nun folgendes ein: mklink /j Pfad für Verzeichniseintrag Zielpfad (ersetzt „Pfad für Verzeichniseintrag“ durch den Pfad, wo die jeweilige Cloud normalerweise Daten ablegt). Bei Dropbox wäre dies z.B. C:\users\username\Dropbox (wobei man „username“ natürlich durch seinen Benutzernamen des Benutzerkontos ersetzen muss). „Zielpfad“ ersetzt ihr durch den Pfad, an dem ihr zuvor euren Zielordner erstellt habt. Das könnte z.B. D:\Dropbox für Dropbox sein. Beachtet, dass die Leerzeichen mit übernommen werden müssen. Ein fertiger Befehl für Dropbox könnte also so aussehen:
    mklink /j D:\users\user\dropbox D:\dropbox
  5. Startet euren PC nun neu und im Explorer wird fortan sowohl auf Systemlaufwerk als auch auf dem anderen Laufwerk (beispielsweise D) der Ordner angezeigt. Die Daten werden allerdings nur auf Laufwerk D (oder einem anderen, was ihr definiert habt) gespeichert. Somit könnt ihr weiterhin das euch bereits bekannte Verzeichnis für das Hinzufügen von Dateien und Ordnern verwenden, da der Verzeichniseintrag jetzt ähnlich wie eine Verknüpfung funktioniert.

Bei manchen Cloud-Diensten wie etwa iCloud Drive werden die Ordner im Explorer lokalisiert angezeigt. Um den korrekten Pfad zu erhalten, müsst ihr im Command Prompt mit dem Befehl cd Pfad, zu dem Pfad navigieren, in welchem sich der Cloud-Ordner befindet. Anschließend gebt ihr den Befehl dir ein, um eine Liste mit sich darin befindlichen Dateien und Ordnern zu erhalten. Nun wird der korrekte Name der Cloud, bei iCloud Drive z.B. iclouddrive angezeigt. Bei iCloud Drive wäre also nicht C:\users\user\iCloud Drive der richtige Pfad für den Verzeichniseintrag, sondern C:\users\user\iclouddrive.

1 Kommentare
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Boxcryptor 19. März 2019 - 11:42

Vielen Dank für diese Anleitung.

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