Inhaltsverzeichnis
- Wer die Wahl hat, hat die Qual. Diese Weisheit gilt insbesondere, wenn man sich zwischen den unzähligen Android Mediaplayern aus dem fernen Osten entscheiden möchte. Wir haben uns zwei Geräte rausgefischt und wollen herausfinden, welche der beiden Geräte besser geeignet ist, Inhalte im Heimkino wiederzugeben.
- Inhalt und Ausstattung der Mediaplayer
- -= Octa Core Smart Media Hub =-
- -= OTT TV Box M8S =-
- OS und Bedienung
- Apps und Kodi
- Medienwiedergabe
- Fazit
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Diese Weisheit gilt insbesondere, wenn man sich zwischen den unzähligen Android Mediaplayern aus dem fernen Osten entscheiden möchte. Wir haben uns zwei Geräte rausgefischt und wollen herausfinden, welche der beiden Geräte besser geeignet ist, Inhalte im Heimkino wiederzugeben.
Inhalt und Ausstattung der Mediaplayer
Die Wahl für den Test viel auf die „OTT TV Box“ und die OEM Android TV Box „Octa Core Android L“. Beide Mediaplayer bieten ähnliche Spezifikationen. Neben einer Anleitung, einem HDMI-Kabel und dem Netzteil, liegen beiden Geräten eine IR-Fernbedienung bei. Leider wurden von beiden Herstellern keine Batterien beigelegt. Vermutlich gestaltet sich der Versand aus Asien dadurch schwieriger. Nichts desto trotz würden 2 AA Batterien die beiden Pakete abrunden und man könnte sofort loslegen. Aber weiter im Text. Auch unter der Haube bieten beide Geräte ähnliche Ausstattungsmerkmale:
Octa Core Smart Media Hub | OTT TV Box M8S | |
CPU |
Rockchip 3368 Octa-Core 64bit
1.5 Ghz |
Cortex Amlogic S812 Quad-Core 2.0 Ghz |
GPU | Octo-Core Mali-450 GPU | Mali T6X Quad-Core |
Speicher | 2GB DDR3 | 2GB DDR3 |
Interner Speicher | 16GB EMMC | 8GB EMMC |
OS | Android Lollipop 5.1 | Android Kitkat 4.4 |
WiFi | 802.11n Dual Band Bluetooth 4.0 |
802.11n Bluetooth 4.0 |
LAN | 1000 Mbit/s | 10/100 Mbit/s |
Video | HDMI 2.0 bis zu 4k @ 60Hz |
HDMI 1.4b bis zu 4k @ 30Hz |
Konnektivität | Micro SD /TF Card Slot Micro USB OTG 2x USB 2.0 SPDIF (Koaxial) |
SD/SDHC/MMC Card Slot AV Out 2. USB 2.0 |
-= Octa Core Smart Media Hub =-
-= OTT TV Box M8S =-
Beide Geräte unterstützen den HEVC Codec und eine 4k Auflösung. Da die OTT-Box lediglich ein HDMI-Ausgang in der Spezifikation 1.4 verbaut hat, ist die Ausgabe auf 30Hz begrenzt. Filme sind i.d.R. allerdings sowieso in 24Hz bzw. 23.976Hz) abgemischt. Der ältere HDMI-Port sollte daher keine Probleme haben, ein flüssigen Bild auf den TV zu werfen. Doch bevor wir uns die Funktionalitäten der Mediaplayer anschauen, werfen wir einen Blick auf das Betriebssystem und die Oberfläche.
OS und Bedienung
Beim Start des Octa Core Smart Media Hub begrüßt uns der Startbildschirm mit einer angepassten Android Oberfläche. Diese ist sehr minimalistisch gehalten und gewinnt auch sicher keine Design-Preise. Dafür klappte die Navigation meist mühelos. Die Betonung liegt hier auf meist.
Denn die Navigation mit der beigelegten Fernbedienung klappte zwar, jedoch umständlich und teilweise mit einer großen Verzögerung. Zeitweise reagierte das Betriebssystem erst beim mehrmaligen Betätigen eines Knopfes. Da das Android noch nicht für die Remote-Bedienung optimiert ist, kann es passieren, dass Stellen nicht erreichbar sind. Für solche Fälle beherrscht die Fernbedienung eine Mausfunktion. Mit den Navigationsbuttons lässt sich der Cursor durch das Betriebssystem navigieren. Wem das zu umständlich ist, dem ist eine Air-Mouse oder besser, eine kabellose Tastatur mit Touchpad zu empfehlen. Des Öfteren ist die Navigation des Cursors ein Geduldsspiel, denn dieser scheint sich pro Knopfdruck nur um wenige Pixel zu bewegen. Immerhin gibt es für die Audio- und Video-Einstellungen ein separates Menü.
Auch die OTT TV-Box hat auf das in die Tage gekommene Android 4.4.2 seine eigene Oberfläche gepackt. Mit großen Kacheln in bunter Optik klappte auch hier die Bedienung meist reibungslos. Aber auch hier machten sich Schwierigkeiten bei der Bedienung mit der mitgelieferten Fernbedienung bemerkbar. Diese beherrscht wie der Octa Core eine Mausfunktion. Die Bedienung hierbei klappte ähnlich schlecht. Wohl dem, der eine Harmony oder ein Multimedia-Keyboard besitzt.
Apps und Kodi
Erfreulicherweise ist auf dem Octa-Core Mediaplayer wenig Bloatware installiert. Neben einer eigenen Media-Center Software, Facebook und den Google-Apps, findet sich hier auch eine Netflix-App wieder. Als kleine Anmerkung sei an dieser Stelle gesagt, dass es sich hierbei und eine nicht angepasste Version handelt. Wer also auf 4k und HDR hofft, wird enttäuscht sein. Die Navigation ist die gleiche, wie man es von einem Tablet kennt.
Wie auch beim Konkurrenten sind die üblichen Apps wie ein eigenes Media-Center, Youtube und Netflix zu finden. Leider ließ sich zwar Android auf die deutsche Sprache umstellen, der Launcher samt Apps blieben jedoch stur auf Englisch. Ist zwar nicht weiter störend, denn die meiste Zeit verbringt man sowieso mit dem Abspielen von Inhalten, unerwähnt wollten wir es an dieser Stelle jedoch nicht lassen.
Auf beiden Geräten ist Kodi bereits vorinstalliert. Im Falle des Octa-Core in der veralteten Version 15.2 Isengard. Über den Playstore lässt sich allerdings Kodi ohne Probleme auf die aktuelle Version 17 updaten.
Und an dieser Stelle gibt es leider Punktabzug für die OTT TV Box. Weder über die Homepage von Kodi, noch über den Google Playstore ließ sich die aktuelle Version von Kodi installieren. Gerät nicht kompatibel. Mit diesem Hinweis quittierte die Installation den Versuch, die aktuellste Version auf das Gerät zu befördern. Auch hier ist Kodi in der Version 15.2 vorinstalliert.
Zudem finden wir eine Vielzahl an Add-Ons, bei denen wir uns sicher sind, dass die Kodi-Entwickler „not amused“ wären, wenn Sie wüssten, dass wieder ein Hersteller illegale Erweiterungen in Umlauf bringt. Das schadet nicht nur der Kodi-Community und dem Ruf der Entwickler, sondern trübt auch die sonst einwandfreie Nutzererfahrung, die man mit der beliebten Mediacenter Software haben könnte.
Medienwiedergabe
Dank HDMI 2.0 kann der Octa Core Smart Media Hub Medien in 4k bis zu 60Hz abspielen. Das gelingt dem Gerät zwar, man muss im Falle von Big Buck Bunny in h.264 und HEVC mehr Ruckler in Kauf nehmen, als es einem lieb wäre. Auch in 24p sieht es leider nicht viel besser aus. Zwar sind hier weniger Ruckler bemerkbar, trüben jedoch im Großen und Ganzen das Filmerlebnis. Mit Dolby Digital 5.1 und DTS-Tonspuren kommt das Gerät jedoch mühelos zurecht und reicht die Tonformate ordentlich über das HDMI-Kabel an den AV-Receiver weiter. 1080p spielt der Mediaplayer hingegen mühelos ab.
Da der HDMI Port der OTT TV Box lediglich die Wiedergabe auf 4k bei 30Hz beschränkt, laden wir uns ein passendes Exemplar von Big Buck Bunny auf einen USB-Stick. Sowohl die Wiedergabe mit dem h.264 Codec als auch mit HEVC klappte hier erfreulicherweise ohne Ruckler oder sonstige Aussetzer, die das Filmerlebnis mildern würden. Auch die Dolby Digital und DTS-Tonspuren unserer Testdateien wurden korrekt weitergeleitet. 1080p Dateien in 24p und 60p stellte Kodi ebenfalls in der korrekten Hz-Zahl dar.
Fazit
Bei unserer Entscheidung des Testsiegers sind wir zwiegespalten. Einerseits trumpfte die OTT TV Box mit reibungslosen Wiedergaben der Testdateien auf, andererseits ist man an einer veralteten Version von Android und viel wichtiger auch Kodi gebunden. Ob der Hersteller in naher Zukunft Updates bereitstellt, wagen wir zu bezweifeln, denn Android KitKat und Kodi 15.2 haben schon einige Tage auf dem Buckel. Eigentlich genug Zeit für die Entwickler aktuellere Versionen zu implementieren.
Im Gegenzug wartet der Octa Core Smart Media Hub mit Android 5 auf und der Möglichkeit, sich das neueste Kodi vom Playstore zu installieren. Dafür ist die Wiedergabe in 4k sehr ruckelig und nicht zum Empfehlen.
Wer dringend einen günstigen Mediaplayer benötigt, der 4k sauber beherrscht, der kann zur OTT TV Box greifen. Illegale Add-Ons lassen sich hier immerhin deinstallieren. Wer sich im Moment mit 1080p zufriedengeben kann, findet mit dem Octa Core Smart Media Hub ein solides Android Gerät.
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