Startseite » Allgemein » Im Test: Das Einsteiger Kondensatormikrofon GD-D1 von Aukey

Im Test: Das Einsteiger Kondensatormikrofon GD-D1 von Aukey

von Alois Niedermaier

Aukey, vor allem bekannt durch Produkte wie USB-Ladegeräte, KFZ-Lader und Powerbanks vertreibt seine Waren fast ausschließlich auf Amazon.de. Wir testen heute das Kondensatormikrofon GD-D1, welches mit gerademal ca. 35 Euro zu Buche schlägt.

Aukey GD-D1

Aukey GD-D1 - Günstiges Kondensatormikrofon

Aukey GD-D1 – Günstiges Kondensatormikrofon

Lieferumfang:

Schaut man sich den schlichten Pappkarton in dem das Mikrofon verpackt ist an, erwartet man erstmal nicht viel. Abgesehen vom Herstellerlogo und der Modelbezeichnung findet man nichts auf der Verpackung. Aber, man soll Dinge ja nicht nach Ihrem Äußeren bewerten.
Im Inneren offenbart sich dann sehr schnell das der erste Eindruck eben sehr falsch sein kann. Neben dem Mikrofon erhält man jede Menge Zubehör, so bekommt man mit Kauf auch noch einen Tischarm, eine Mikrofonspinne, einen Wind- und Popschutz, diverse Kabel und eine kurze Bedienunggsanleitung. Für diesen Preis ist also wirklich viel im Paket.

Inhalt:
– Mikrofon
– Windschutz
– Popschutz
– Tischarm
– Spinne für Aufhängung
– XLR-Klinke-Kabel
– Adapter für Headsetanschluss

Aukey GD-D1 - Der Lieferumfang kann sich sehen lassen

Aukey GD-D1 – Der Lieferumfang kann sich sehen lassen

Erster Eindruck

Und schon wären wir wieder bei ersten Eindrücken. War dieser bei der Verpackung noch eher wenig beeindruckend, so wirkt er bei Mikrofon selbst schon besser. Es wurde wenig Plastik verbaut, das GD-D1 wirkt im gesamten recht robust. Das Gold des Mikrofons ist sicher nicht jedermanns Geschmack und dezent ist etwas anderes, aber darum geht es in diesem Fall natürlich nicht.
Das Mikrofon ist schnell aufgebaut, die Montage eigentlich selbsterklärend. Worauf man achten sollte, ist die Tatsache das solche Kondensatormikrofone nicht von oben besprochen werden, wie bei dynamischen Mikrofonen üblich, sondern von vorn. Also von der Seite auf der man das Logo findet. So kommt der Ton am besten an die Membran und man erreicht die beste Klangqualität.

Aukey GD-D1 - Das Gold ist sicher nicht jedermanns Geschmack

Aukey GD-D1 – Das Gold ist sicher nicht jedermanns Geschmack

Der Ton

Und damit wären wir auch schon beim wichtigsten Kriterium: dem Ton.
Was direkt auffällt war das das mitgelieferte XLR-Kabel am anderen Ende einen Klinkenanschluss besitzt, mit dem das Mikro direkt an den PC angeschlossen werden kann. Was sich erstmal gut anhört, ist es aber nicht.
Großmembranmikrofone die, wie das Aukey GD-D1, nicht über eine eigene Stromquelle verfügen, benötigen einen so genannte Phantomspeisung. Diese kommt aber aus einem Klinkenanschluss am PC nicht raus. Dementsprechend leise sind die ersten Aufnahmen. Durch die Möglichkeit die Empfindlichkeit des Mikrofons zu erhöhen kann auch die Lautstärke etwas nach oben korrigiert werden, aber auch das Rauschen nimmt dadurch zu. Gute Aufnahmen sind somit quasi ausgeschlossen.
Wir nehmen also ein Mischpult mit Phantomspeisung zu Hilfe um den Test fortsetzen zu können. Natürlich könnte man sagen das es aufwändig und kostenintensiver ist, noch extra solch ein Mischpult (ein normaler Verstärker mit Phantomspeisung tut es auch) extra kaufen zu müssen. Doch das muss man auch bei Mikros, die um einiges teurer sind. Es liegt eben einfach in der Natur der Sache.

Aukey GD-D1 - Das mitgelieferte Kabel kann man getrost im Karton lassen

Aukey GD-D1 – Das mitgelieferte Kabel kann man getrost im Karton lassen

Also Mikro neu verkabelt und weiter geht’s.
Sofort fällt auf das das GD-D1 von Aukey recht blechern klingt. Gerade die Bässe sind so gut wie gar nicht vorhanden, die Mitten klingen irgendwie sehr hohl. Egal ob Sprache oder Instrument, dem Klang fehlt es an Fülle.
Alles unter der 200Hz Grenze wird quasi nicht aufgezeichnet.
So eignen sich die Aufnahmen maximal für Tutorials und Let’s Plays. Doch auch da eher wenig zufrieden stellend.

Aukey GD-D1 - Einen Windschutz gibt es auch direkt inklusive

Aukey GD-D1 – Einen Windschutz gibt es auch direkt inklusive

Durch einen Zufall entsteht die Idee, das Mikrofon von hinten, also gegenüber der eigentlich empfohlenen Seite zu besprechen. Und siehe da, das Mikrofon klingt auf einmal um einiges satter. Bässe sind zu hören und auch die Mitten erklingen sehr angenehm. Das das Mikrofon dadurch ein klein wenig leiser wird, kann vernachlässigt werden.
Mit Phantomspeisung und „verkehrter“ Nutzung klingt das GD-D1 von Aukey sehr klar und auch ein Rauschen ist nicht zu vernehmen.

Aukey GD-D1 - Hier mit dem mitgeliefeten Pop-Schutz

Aukey GD-D1 – Hier mit dem mitgeliefeten Pop-Schutz

Fazit

Sicherlich  ist das GD-D1 kein Klangwunder und niemand würde auf die Idee kommen sein nächstes Studioalbum mit diesem Mikrofon auf zu nehmen, aber gerade für Tutorialvideos, Let’s Plays und erste Versuche mit solcher Technik eignet sich dieses Mikro sehr gut, da man aufgrund des wirklich geringen Preises eigentlich nichts falsch machen kann, zumal wirklich sehr viel Zubehör im Lieferumfang enthalten ist.  Zum Vergleich: Bei Rode, einem renommierten Mikrofonhersteller, kostet allein der Tischarm schon ca. 30 Euro.

1 Kommentare
0

Auch interessant

1 Kommentare

Lorenz Wagner 23. Februar 2020 - 18:32

Hey ich habe mir genau dieses Mikrofon in der Hoffnung viel für wenig Geld zu bekommen und echt Probleme mit der verzehrten Stimme gehabt und auch zuerst gedacht das könnte an fehlenden Treibern liegen. Die Idee mit dem umdrehen war zwar erst etwas skurill, aber nach dem Gedankengang: „Dauert nicht lang und ich kann es ja jederzeit wieder rückgängig machen“ habe ich es mal versucht. Und siehe da, wei im Artikel erwähnt hat das echt geholfen. Danke für den Tipp und ein nettes Review.

Antworte

Schreibe einen Kommentar