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Getestet: MeLE PCG02 PC Stick

von Alois Niedermaier

Shenzen MeLE stellt mit dem Mele PCG02 einen interessanten Konkurrenten für den Compute Stick von Intel auf. Dieser besitzt im Vergleich zu Intels Modell keinen Lüfter, wird also passiv gekühlt. Wir haben uns den Kandidaten aus Fernost einem Test vorgeknöpft und danken an dieser Stelle Ninjatech für die Bereitstellung des Geräts.

Lieferumfang und Verpackung

Der Lieferumfang ist üppig, das was man einem Mini-PC so mitliefern kann. Die Verpackung mehr oder weniger schlicht gestaltet, der Stick wird so präsentiert, dass er von außen sichtbar ist. Dazu gibt es einige goldene Elemente, die die Features des PC-Sticks beschreiben. Wird die Verpackung geöffnet, kann ein beiger Karton herausgezogen werden, was sehr schwergängig vonstatten geht. In diesem Karton befindet sich das Zubehör. Hier hat MeLE gut mitgedacht und liefert ein modulares Netzteil aus, welches mit vier verschiedenen Adaptern für Steckdosen verschiedenster Länder daher kommt. So wird auch schon die Absicht des Mini-PCs deutlich, ein portabler Arbeits- und Prästentationsrechner zu sein.

MeLE legt einen HDMI Female zu Female Adapter bei um HDMI Ports an Monitoren zu schützen.

Weiter legt MeLE einen HDMI-Female zu HDMI-Female Adapter bei, damit der Stick nicht direkt in den HDMI Anschluss eines TV-Bildschirms oder Monitors gesteckt werden muss und diesen eventuell beschädigen könnte. Als restlichen Lieferumfang sind noch jede Menge Papierkram wie eine Kurzanleitung auf Englisch und ein Warnhinweis zu nennen. Dieser soll vor einer heißen Oberfläche warnen, da der Stick ohne Lüfter gekühlt wird und Intels Burst Technologie verwendet.

Was wir vermissen ist ein HDMI-Kabel, dies ist ein relativ günstiges Teil und es ist ein wenig ärgerlich dass dieses nicht mitgeliefert wird.

Design und Verarbeitung des MeLE PCG02 PC Stick

Naja bei einem Mini-PC ein aufregendes Design zu erwarten ist vielleicht etwas falsch, jedoch werden wir auch dies hier beschreiben. Es ähnelt dem Intel Pendant nicht wirklich stark, es erinnert eher an einen, naja, USB Stick mit Antenne. Diese dürfte im Vergleich zum Intel Stick für einen besseren Empfang sorgen, unterstützt jedoch lediglich den WLAN 2,4 GHz Standard, ist also langsamer. Das Gehäuse besteht aus Polycarbonat und besitzt eine geriffelte Oberfläche.

Links befindet sich die WLAN und Bluetooth Antenne und der micros SD Kartenleser
LAN wird bis zu 100 MBit/s unterstützt
Rechts die USB Schnittstelle und die Stromversorgung. Es gibt nur einen USB-A Port.
Über HDMI liefert der MeLE PC G02 das Bild an Fernseher und Monitore.
Der Kartenleser ist hinter der Antenne versteckt

An den Seiten sitzen die Anschlüsse des MeLE PC G02, es versteckt sich auf der Antennenseite unter der klappbaren Antenne ein microSD Kartenleser für Karten bis zu 32GB. Gegenüber des HDMI Anschlusses sitzt die LAN Buchse für kabelgebundenen Internetzugriff mit bis zu 100 MBit/s. An der übrigen Seite gegenüber der Antenne befinden sich alle „wichtigen“ Anschlüsse und Bedienelemente. Dies sind jedoch nicht viele. Es gibt einen microUSB Port, der vom 5V2A Stromkabel belegt wird, lediglich einen USB 2.0 A-Port und ein Kenstingston Schloss. Ja, für einen PC-Stick. Das Anschließen von Maus und Tastatur gleichzeitig kann über Bluetooth oder, wie im Test verwendet, über einen USB-Hub bewerkstelligt werden. Somit wächst das Gerät auf seine doppelte Größe, was den Sinn eines PC Sticks etwas infrage stellen lässt.

Erfahrung im Alltag und Leistung

Der MeLE PC G02 nutzt als Prozessor und Grafikeinheit den SoC Intel Atom Z3735F, auf welchem 2 GB DDR3L-RS 1333 RAM und 32GB eMMC Flashspeicher installiert sind. Der Prozessor taktet seine vier Kerne standardmäßig auf 1,33 GHz, kann aber bei Bedarf dank Intel Burst auf bis zu 1,81 GHz hochtakten. Unterstützung bekommt er von einem Intel HD Graphics Chip. Dieser taktet maximal mit 646 MHz. Die hohen Taktraten können jedoch nicht lange gehalten werden, da das SoC relativ schnell warm wird. Dann kommt er beim Ansehen eines HD Videos in den Bereich des Thermal Throttling. Doch auch die Standardtaktraten reichen noch aus um Videos oder Livestreams in FullHD ohne Ruckler gucken zu können.

Auch wenn die Leistung ausreichen zu scheint, haben wir auf Tests wir FurMark, Cinebench oder ähnliche verzichtet. Der Stick war schlicht und ergreifend überfordert und ist oft bei dem Versuch diese Tests durchzuführen abgestürzt. Auch die 2GB RAM sind knapp ausreichend, jedoch reichen sie für mehrere geöffnete Chrome Tabs mit HD Videos und mehreren Word Seiten. Ein großer Performance-Flaschenhals sind sie nicht, jedoch wären mehr auf keinen Fall verkehrt.

Fazit zum MeLE PCG02 PC Stick

Alles in allem reicht die Leistung für eine preiswerte Medienzentrale im Wohnzimmer um regelmäßig zu netflixen oder als portabler Präsentationsrechner der ohne USB Hub in jede Hosentasche passt. Zu bemängeln gibt es nicht viel, dafür schwerwiegendes, beispielsweise stürzte der Rechner gerne mal bei überfordernden Aufgaben ab. Dazu fehlen einfach noch USB-Ports um eine Tastatur parallel zu einer Maus anschließen zu können, dies lässt sich nur über Bluetooth oder einen USB Hub realisieren.

Wir würden den MeLE PC G02 den Leuten empfehlen, die ein günstigen vollwertigen Windows PC im Kleinstformat suchen. Für 155,00 € ist es ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.

positiv: sehr leise durch passive Kühlung, Leistung auch gedrosselt noch zum Abspielen von HD Streams ausreichend, guter WLAN Empfang

neutral: RAM gerade ausreichend, besser wäre es gewesen, wenn MeLE 4GB statt 2 verbaut hätte, frühes Thermal Throttling durch lüfterloses Design

negativ: nur ein USB Anschluss für Mäuse und Tastaturen

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