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Ersetzt das iPad Pro einen Laptop? Unsere Meinung

von Manuel Osswald

Mehrere Male wurde das iPad Pro als vermeintliches Produktiv-Gerät angepriesen. Doch ersetzt das iPad Pro einen Laptop? Dieser Frage gehen wir heute nach und zeigen euch auf, in welchen Punkten welches Gerät vorne liegt.

Schon seit Release des iPad Pros startete Apple groß angelegte Werbekampagnen für das Tablet. In diesen wurden stets Fragen von Tweets von Fans beantwortet. Zum Beispiel, ob das iPad drucken kann oder ob man damit Microsoft Word nutzen könne. Apple versucht seither, das iPad Pro stärker als einen Computer-Ersatz zu vermarkten.

Ist es einem Notebook voraus?

Betrachtet man zunächst die Leistung des aktuellen iPad Pro, kann man sehen, dass diese einem Mittelklasse-Notebook gleich kommt. Natürlich kann man es nicht mit professionellen PC-Towers oder iMacs vergleichen. Das möchte das Apple mit seinem Tablet aber auch gar nicht. Jedoch kann es in unseren Augen mit der aktuellen iOS ein Notebook an so gut wie allen Stellen ersetzen. Drag & Drop sowie Office 365 sind für das iPad Pro kein Problem mehr.

Features und Bedienung

Von den Features her kann das iPad Pro, vor Allem seit iOS 11, eine Menge, was ein Mac oder PC auch kann. Drag & Drop durch verschiedene Apps hinweg ist kein Problem, genauso wenig wie Split View und Slide-Over.
Jedoch gibt es auch andere Aufgaben, die man auf einem Notebook gerne mal nutzt.

Dateiverwaltung

Die Dateiverwaltung ist hier ein sehr gutes Beispiel. Hier muss das iPad gegenüber Tablets mit der Konkurrenz, wie dem Microsoft Surface Pro eindeutig einstecken. Dateien lassen sich mit einem Datei-Explorer von Windows eben um einiges komfortabler verwalten als mit Apples Oberfläche. Seit iOS 11 gibt es immerhin die App „Dateien“, die alle Files der dafür freigeschalteten Apps übersichtlich in Ordnerstrukturen darstellt. Hierbei ist es auch möglich, die Dateien zwischen den Orten zu verschieben. Zum Beispiel etwas von der Cloud auf den lokalen Speicher des iPads direkt zu transferieren.

FTP- und NAS-Zugriff

Hier kommt aber auch gleichzeitig ein riesiger Knackpunkt: NAS-Systeme, FTP-Verbindungen sowie webDAV-Verbindungen werden nicht unterstützt. Das heißt man setzt hier ausschließlich auf Drittanbieter-Clouddienste und deren Apps aus dem App-Store. Das eigene Heim-Netzwerk kann nicht angesteuert werden – zumindest nicht direkt.

Word und Office 365

Es gibt jedoch auch nennenswerte Features, die die Dateien-App bietet: So ist es problemlos möglich, mit der Microsoft Word-App ein Word-Dokument zu bearbeiten und dieses anschließend in den Dateien zu speichern. Das kann im iCloud Drive, auf dem lokalen Speicher oder einem anderen Dienst erfolgen. Man muss sich diesen Dialog, der dabei erscheint als einen Standard-Sheet wie das Teilen-Menü vorstellen. In diesem werden alle Speicherorte angezeigt, die in der Dateien-App aktiviert sind.
Bei Word gibt es aber schon das nächste Problem. Zwei Dokumente gleichzeitig zu öffnen, ist nicht möglich, was ein produktives Arbeiten nicht immer gewährleistet. Hier liegt die Schuld jedoch bei Microsoft, weil sie dieses Feature noch nicht in ihrer App implementiert haben. Jedoch könnte auch Apple das doppelte Öffnen von Programmen wie am Mac oder PC erlauben, um zwei Fenster gleichzeitig zu bearbeiten.

Tastatur und Zubehör

Weiterhin verfügt das iPad Pro über einen Smart-Connector. Hiermit lassen sich Tastaturen anschließend, die auf diese Schnittstelle setzen. Im Moment ist dies entweder das originale Apple Smart-Keyboard, das Logitech CREATE (iPad Pro 9,7“), oder die Logitech Combo-Tastatur (für das iPad Pro 10,5“ und 12,9“). Dadurch ist das Schreiben wie an einem Computer möglich. Jedoch kostet das Zubehör über 100€ Aufpreis.

Mäuse können nicht genutzt werden
Mäuse, welche eine präzise Bedienung wie am Computer ermöglichen, unterstützt das iPad Pro nicht, man muss hier den Touchscreen zur Bedienung außerhalb der Schreib-Session nutzen.

Apple Pencil

Der Apple Pencil bietet ein Schreiberlebnis, an das kein anderer Hersteller ran kommt

Das wahrscheinlich interessanteste Feature des iPad Pro: Der Stift. Apple verkauft für satte 99 Euro den Apple-Pencil. Mit diesem ermöglicht der Hersteller dem Benutzer ein hervorragendes Schreib- und Zeichenerlebnis. Interessant ist dies wohl nicht für Grafiker und kreative Anwender. Auch im Studium lässt sich diese Funktion sehr gut nutzen. Mithilfe des Stifts und einer App wie Microsofts OneNote lässt sich fast komplett auf Papier verzichten. Auch handschriftliche Notizen sind hiermit schnell und einfach erledigt.

Die verschiedenen Größen und Modelle im Vergleich

9,7 ZollDas iPad Pro 9,7 Zoll wurde im März 2016 eingeführt und ist in den Speicher-Varianten 32, 128 und 256 GB erhätlich.
10,5 ZollDas iPad Pro 10,5 wurde im Juni 2017 eingeführt und überzeugt vor allem durch sein verbessertes 120-Hz-Display. Von den oben genannten Features ist es aber mit den anderen Modellen technisch auf dem selben Stand. Erhältlich ist es in den Speicher-Varianten 64, 256 und 512 GB.
12,9 Zoll Das größte iPad Pro mit 12,9 Zoll Display-Diagonale verüfgt ebenfalls über das 120-Hz-Display und ist in den Speicher-Varianten 64, 256 und 512 GB erhätlich.
Vorsicht: 2015 gab es die erste Generation des 12,9 iPad Pro, hier sollte man auf jeden Fall zum neueren Modell greifen!

 

Fazit

In Aufgaben wie im Anfertigen von Notizen, Zeichnungen, oder Mitschriften ist es einem Notbook sogar mehrere Schritte voraus. Der Apple Pencil hebt sich von allen Stiften der Konkurrenz ab und bietet ein unvergleichbares Schreiberlebnis, welches dem Schreiben auf Papier sehr nahe kommt. Am Ende muss natürlich jeder selbst entscheiden für welche Aufgaben er ein Gerät benötigt. Besonders fürs Studium und für kreative Tätigkeiten empfehlen wir das Tablet von Apple, da der Stift in vielen Situationen der Bedienung mit der Maus voraus ist.

Es glänz natürlich mit geringem Gewicht und ist damit problemlos überall mit hin genommen werden. Kann man mit den Einschränkungen des Betriebssystems iOS leben, wie der Dateiverwaltung, so ist ein iPad Pro auf jeden Fall eine sehr gute Wahl.

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