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Im Test: Nachhaltige Kaffeemaschine von Bonaverde

von Alois Niedermaier

Eine Kaffeemaschine, die grüne Bohnen röstet, mahlt und daraus fertigen Kaffee zaubert? Und das ganze soll auch noch mit Fairtrade verbunden sein? Das Startup aus Berlin macht es möglich. Bonaverde hat eine Wundermaschine entwickelt, die einen Kaffee zubereitet, wie er frischer kaum sein könnte. Ob uns das Gerät überzeugen konnte erfahrt im im Test:

Verarbeitung und Design

Die Maschine sieht nicht wie eine gewöhnliche Kaffeemaschine aus, wie es manche vielleicht gewöhnt sein mögen. Das Design ist futuristisch und lässt vieles vermuten. Im Test durften wir die weiße Ausführung benutzen. In der Kombination mit dem Grün, das der Hersteller verwendete, gibt es dem ein oder anderen vielleicht schon einen Denkanstoß, dass hier mehr als nur eine Kaffeemaschine mit Filter dahintersteckt. Wir persönlich fanden das Design zwar cool, jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Es mag nicht in jede Küchenzeile hineinpassen und besonders in einer weniger modernen Umgebung mag sich der Automat nicht so gut einfügen lassen. Aber immerhin versuchte sich der Hersteller mit dem Design der Maschine von anderen Herstellern abzugeben, was ein gewagter Schritt ist.

Die Verarbeitung ist sehr hochwertig. In unseren Augen wurde hierbei nicht gespart und alle Bauteile machen einen edlen und hochqualitativen Eindruck. Wassertank, die Röst-Schublade, der Filter oder die Kanne lassen sich sehr einfach durch ein Stecksystem herausnehmen. Dadurch lässt sich die Maschine auch sehr einfach waschen und sauber halten. Die einzelnen Komponenten wirken alle stabil und passen gut zueinander. Auch die Kanne sieht mit dem Logo von Bonaverde sehr edel aus und macht sich gut auf jeden Küchentisch.

Vom Auspacken zum ersten Kaffee

Wie lange es gedauert hat, bis wir den ersten Kaffee genießen durften? Circa 30 Minuten. Das mag sich vielleicht lange anhören. Aber auch hier konnte der Hersteller ordentlich punkten. Man packt die Maschine als Ganzes aus und muss fast keine Aufbauarbeit mehr leisten. Die Anleitung beschreibt sehr gut, was an Vorbereitung zu leisten ist: Der Filter muss eingesetzt werden. Wer den Bildern aufmerksam folgt, hat das System sehr schnell durchschaut und sollte diese Aufgabe in wenigen Minuten erledigt haben. Dann muss man noch den Wassertank auffüllen, was derzeit auch die einzige Möglichkeit darstellt die Stärke des Kaffees zu variieren. Netzstecker angesteckt und schon ist die Maschine einsatzbereit.

Nun kommen wir zu den Kaffeebohnen, was für so manchen Käufer eine Debatte auslösen wird. Man ist beim Kauf der Bohnen an den Hersteller gebunden. Dies hat Vor- aber auch Nachteile. Aber diesem Thema möchte ich ein eigenes Kapitel widmen.

Die Bohnen werden in 50 Gramm Packungen geliefert. Auch hier ist man genau an die Vorgaben des Herstellers gebunden und kann auch keine andere Größe wählen. In der Packung befinden sich die grünen, rohen Bohnen. Der Beutel ist mit einem Chip versehen, auf dem die genauen Daten der Bohnen gespeichert sind. Da die Bohnen in jedem Beutel verschieden sind und auch wirklich verschieden schmecken, brauchen diese auch unterschiedliche Röst-Rezepte, welche sich ebenfalls auf dem Chip befinden. Diese Unterschiede hängen mit der Größe der Bohnen zusammen, mit dem Reifegrad, etc.

Diese Packung reißt man auf, gibt die Bohnen in die Schublade zum Rösten und macht diese zu. Daraufhin hält man den Chip an den Scanner und durch einen weiteren Touch des Bedienpanels lässt sich der Vorgang starten. Einmal gestartet kann man derzeit auch leider nicht mehr abbrechen. Die Fertigung dauert von Anfang bis Ende ca. 20 Minuten. Das Rösten alleine nimmt etwa 15 Minuten in Anspruch. Der Mahl- und Kochvorgang des Wassers dauert nochmal ungefähr 5 Minuten. Die Verpackung lässt sich nebenbei als Kaffeefilter verwenden – Nachhaltigkeit wird groß geschrieben!

 Schlussendlich findet sich nach einem eindringlichem „Piep“ der Kaffee in der Kanne und kann genossen werden.

Geruch- und Geschmackseindrücke

Sobald der Röst Vorgang beginnt, macht sich ein leichter Kaffee-Geruch in der Luft bemerkbar. Mit zunehmender Zeit wird dieses Aroma immer intensiver und dominiert am Schluss den ganzen Raum. Wer leidenschaftlicher Kaffee Liebhaber ist, wird sich hier wie im siebten Himmel fühlen. Das Röst Aroma riecht extrem intensiv und gut und macht den Vorgang zu einem einzigen Erlebnis, auch wenn es stellenweise etwas zu laut ist. Der Kaffee ist im Grunde genommen Filterkaffee. Aber schon beim Schnuppern an der Tasse erkennt man den Unterschied. Durch das Rösten, das unmittelbar vorm Mahlen geschieht, wird dem Kaffee eine natürliche Frische-Note verliehen. Diese macht sich auch beim Trinken bemerkbar. Die Maschine ist nun schon seit über einem Monat bei uns im Gebrauch und am Geschmack lässt sich nichts aussetzen. Jede Kanne schmeckt ein bisschen anders und unterscheidet sich von der letzten. Der Wach-Macher hat ein sehr starkes Röst-Aroma, von dem wir sehr begeistert waren.

Wo erhalte ich die Bohnen?

Die Bohnen müssen wie bereits erwähnt beim Hersteller selbst erworben werden. Der Chip ist hier der ausschlaggebende Punkt. Denn diesen installiert eben nur Bonaverde selbst. Dadurch wird auch eine perfekte Röstung des Kaffees garantiert. Es geht dem Hersteller aber nicht darum die Kunden an sich zu binden. Es steckt noch wesentlich mehr dahinter: Bonaverde will einen fairen Kauf der Bohnen sichern. Der Entwickler der Maschine hat dafür ein eigenes Konzept entwickelt. Es wird derzeit ein eigener Kaffeebohnen Markt erstellt, für den eine weitere Funding Kampagne auf Kickstarter erstellt wurde. Dabei kamen über 2 Millionen Euro zusammen.

Durch den Kauf der Bohnen kann man durch diesen Markt die Bauern, die diese Bohnen ernten, unterstützen. Bonaverde ermöglicht es diesen, ihre Ernte auf diesem Markt anzubieten. Dabei wird den Erzeugern ein fester Prozentsatz an Geld garantiert vom Preis, den wir für die Bohnen bezahlen. Dieses System klingt sehr vielversprechend und wir hoffen, dass es an der Durchsetzung nicht scheitert.

Ist diese Kaffeemaschine für mich geeignet?

Eine Frage, die sich jetzt wahrscheinlich viele Stellen werden. Man muss immerhin 20 Minuten auf seinen Kaffee warten. Außerdem ist der Vorgang laut und nimmt mehr als nur einen einzelnen Knopfdruck in Anspruch. Weiterhin muss man immer gleich eine Kanne zubereiten und kann momentan noch nicht eine einzelne Tasse kochen.

Man kann auf jeden Fall sagen für wen dieses Gerät nicht geeignet ist: Für Leute, die morgens vor der Arbeit noch schnell eine Tasse Kaffee zum wach werden trinken wollen.

Zugeschnitten wurde die Maschine für echte Genießer. Für Feinschmecker und Kaffee-Liebhaber. Die Prozedur zwingt den Anwender auf das Getränk zu warten, was beinahe schon einer Zeremonie gleicht. Man kann dafür den Kaffee in seiner reinsten und frischsten Form genießen. Ob man sich zu dieser Gruppe zählt, muss man selber wissen. Für den schnellen Koffein Schub ist das Gerät von Bonaverde auf jeden Fall nicht gemacht.

Preis

Die Kaffeemaschine lässt sich auf der Seite des Herstellers für derzeit 799$ erwerben.

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